Tun sie's oder tun sie's nicht? So lautete die grosse Frage im Studio der SRF Musikwelle, bevor das Trio Eugster zum Interview eintraf. Und – sie taten es! Vic, Alex und Guido liessen sich tatsächlich zu einer gesanglichen Spontaneinlage überreden. «Chapeau!», lautete das einstimmige Lob aller Anwesenden. Fast 50 Jahre nach Veröffentlichung bringt «O läck du mir» immer noch Stimmung in die «Bude».
Wir hatten eigentlich alles was man haben wollte.
Schon im Elternhaus von Vic, Alex und Guido Eugster wurde viel musiziert und oft gesungen. Die Idee für ein Trio hatte Alex. «Wir kommen gross heraus», war er sich sicher. «Was für ein Blödsinn», dachte das Umfeld – und wurde eines Besseren belehrt.
«O läck du mir» schlägt ein
Am Anfang harzte es zwar noch etwas mit dem Erfolg, doch mit dem stimmungsvollen Lied «O läck du mir» wurde das Eis definitiv gebrochen. Platz 4 in der Schweizer Hitparade. «Wir hatten mehr Erfolg als erwartet», meinte Guido in der Sendung «Aeschbacher» im Rückblick auf die Karriere. «Das macht schon stolz.»
Auf «O läck du mir» folgten weitere Hits wie «O Walesee», «Ganz de Bappe», «Es Kafi mit Schnaps» oder «Jetz muess de Buuch weg». Damit mauserte sich das Trio Eugster in den 1970er- und 1980er-Jahren zum Schweizer Kulturgut. Ihre Lieder sind noch immer in aller Munde und werden herzhaft mitgesungen – auch von jungen Leuten.
Alltägliches zum Mitsingen
Das Geheimnis liegt wohl darin, dass die Eugsters für ihre Melodien Texte verwendeten, die jeder nachvollziehen kann. Der Ausdruck «Läck du mir am Tschööpli» mag zwar nicht mehr allen geläufig sein, trotzdem klingt er nach wie vor direkt aus dem Leben gegriffen.
Inzwischen sind Vic, Alex und Guido alle um die 80. Letztes Jahr feierte Guido Eugster den 80. Geburtstag, in anderthalb Wochen stösst Alex auf diesen runden an. Mit 77 Jahren ist Vic der Jüngste. Auf grosse Auftritte verzichten sie seit über 30 Jahren. Doch im kleinen Rahmen gibt das erfolgreiche Trio ab und zu noch einen ihrer grossen Hits zum Besten.