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Wildhüter auf dem Flughafengebiet
Aus Musikwelle aktuell vom 06.07.2023. Bild: SRF
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«Natürlich» Flughafen Landeplatz für grosse und kleine Vögel

Urs Kempf ist Leiter der Grünflächen des Flughafens Zürich und verantwortlich, dass sich die Vögel nicht in die Quere kommen. Denn ein Zusammentreffen von Flugzeug und Vogel endet für Letzteren immer tödlich.

Unterwegs mit dem Leiter der Grünflächen des Flughafens Zürich wird eines schnell klar: Urs Kempf hat nicht nur eine Leidenschaft für Flieger, sondern auch für Vögel im Grüngebiet des Flughafens. Seine Aufgabe ist es, die Natur zu pflegen. Allzu angenehm sollte es den Vögeln aber doch nicht sein, denn eine Kollision von Vögeln mit Flugzeugen soll, wenn immer möglich, verhindert werden.

Zwei Seelen in der Brust

«Wildhüter auf dem Flughafengebiet haben zwei Herzen in der Brust», sagt Urs Kempf. «Sie haben einerseits Freude an der blühenden Natur, müssen aber auch immer die Sicherheit der Passagiere im Blick halten.»

75 Brutvogelarten gibt es auf dem Gebiet des Flughafens, von der Krähe über die Lärche bis zur Nachtigall. Die Kleinere sind für die Sicherheit der Flugzeuge kein Problem. Grössere Vögel wie Falken, Krähen und Reiher aber schon. Flugtiere, welche die Sicherheit gefährden, gehören nicht auf den Flugplatz. Deshalb wird auch das Gras möglichst spät gemäht, damit Raubvögel nicht so einfach Mäuse erspähen können. Oder aber sie werden mit Petarden erschreckt. «Allerdings gewöhnen sich die Vögel auch an solche Massnahmen», so Kempf.

Auch Storch, Biber und Wiesel gefällt es am Flughafen

Diesen Frühling haben Störche dem Flughafengelände einen Besuch abgestattet. Wegen ihrer Grösse sind sie allerdings eine Gefahr und daher ungebetene Gäste. Die Biberfamilie, die seit einiger Zeit am Himmelbach auf dem Gelände einen Bau hat, macht allerdings keine Probleme, solange sie das Wasser nicht zu sehr stauen.

Die Wiesel-Population versucht man sogar aktiv zu vergrössern. Urs Kempf und sein Team haben grosse Asthaufen geschichtet, welche die kleinen Nagetiere als sichere Behausung nutzen können.

Asthaufen für die Wiesel-Population
Legende: Einen Haufen Äste für die Wieselpopulation. SRF

Das Wiesel-Projekt ist deshalb wichtig, weil Wiesel Mäuse fressen. Weniger Mäuse bedeutet auch weniger Raubvögel und weniger Raubvögel bedeutet mehr Sicherheit für den Flugverkehr. «Am Flugzeug können Schäden entstehen, für die Vögel endet ein Zusammentreffen mit einem Flieger immer tödlich», beteuert Urs Kempf.

Naturparadies Flughafen Zürich

Ein Teil der Grünflächen am Flughafen Zürich ist Naturschutzgebiet, das sogenannte «Klotener Riet» (74 Hektar gross), wobei es sich bei der Hälfte um Flachmoor von nationaler Bedeutung handelt. Es wachsen dort Pflanzen, die man andernorts kaum mehr sieht, wie neuerdings der Weidenalant. Dieser blüht im Juli goldgelb und breitet sich immer mehr aus. Auch Orchideen gibt es in diesem Gebiet. «Das ist unter anderem dem Flughafenzaun zu verdanken», erklärt Kempf. «Hier hat fast kein Mensch Zugang und die Natur kann sich frei entwickeln.»

Startende Flugzeit und Wiese im Vordergrund.
Legende: Das Flachmoor unter der Anflugschneise ist geschützt. SRF

«Der Lärm stört die meisten Tiere übrigens nicht, sie gewöhnten sich daran», sagt Urs Kempf, Leiter der Grünflächen des Flughafens Zürich.

Video
Naturschutzgebiet Flughafen Zürich
Aus SRF News spezial vom 05.07.2023.
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Radio SRF Musikwelle, 06.07.2023, 8:50Uhr, «Musikwelle aktuell» ; 

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