«Ich musste mich hinsetzen, als mir Walter Näf, Präsident des Vereins «Goldener Violinschlüssel» am Telefon mitteilte, dass ich die höchste Auszeichnung der Volksmusik gewonnen habe», erzählt Very Rickenbacher immer noch etwas verblüfft. Damit habe er wirklich nicht gerechnet.
Ich hätte nie gedacht, dass ich für diesen Preis überhaupt infrage komme.
Aus der Blasmusikszene gab es in den letzten Jahren nicht viele Preisträger. Der Letzte war Emil Wallimann im Jahr 2009, erinnert sich Very Rickenbacher. Umso mehr ist der Dirigent und Komponist Very Rickenbacher über diese Ehre überrascht und sagt im Interview mit SRF Musikwelle-Moderatorin Fränzi Haller: «Ich hätte nie gedacht, dass ich für diesen Preis überhaupt infrage komme».
Einen Namen gemacht hat sich der heute 66-jährige Immenseer vor allem als Dirigent der Blaskapelle Rigispatzen. 2003 übernahm er die musikalische Leitung der Blaskapelle und blieb ihr 14 Jahre lang treu. Das vorwiegend böhmische Repertoire hat er stetig mit Eigenkompositionen erweitert.
Für das 50-Jahr-Jubiläum der Blaskapelle im Jahr 2006 schrieb Rickenbacher die Polka «Ein halbes Jahrhundert». Was damals niemand ahnte, geschah zu Recht. Diese Polka wird heutzutage von fast allen Blaskapellen in der Schweiz, in Deutschland, den Niederlanden und Österreich regelmässig an Konzerten gespielt.
Very Rickenbacher ist es damit gelungen, wovon jeder Komponist träumt, er hat einen Welthit geschrieben.
Volksmusik in die Wiege gelegt
Bei den Rickenbachers aus Immensee (SZ) wurde Volksmusik grossgeschrieben. Der Vater trat als Schwyzerörgeler auf, die Mutter jodelte. Very Rickenbacher war das jüngste von neun Kindern. Auf Zureden seines Bruders Balz besuchte der junge Very einen Jungbläserkurs, wo er das Tenorhorn erlernte. 1975 lotste ihn sein Bruder Balz in die Blaskapelle Rigispatzen.
Von nun an stand für Very Rickenbacher nebst dem Lehrerseminar die Blasmusik im Zentrum seines Lebens. 1984 übernahm er seinen ersten Dirigentenposten bei der Musikgesellschaft Immensee, 2003 wurde er musikalischer Leiter der Blaskapelle Rigispatzen aus Küssnacht am Rigi. Danach übergab er die Blaskapelle seinem Sohn Roland.
Preisverleihung
Die Preisverleihung findet am 12. Oktober 2024 in Küssnacht am Rigi im Monséjour-Zentrum am See statt.