«In Anbetracht meiner 75 Jahre geht es mir recht gut», so Adolf Ogi. Der Rücken mache ihm etwas Problem und bei einer Schulter-Operation habe es ein paar Komplikationen gegeben. «Aber ich will nicht klagen», meint der ehemalige Verkehrsminister mutig. «Ich nehme das Alter an und aktzeptiere die ‹Bräschteni›, wie man im Berner Oberland sagt».
Der Mann aus einfachen Verhältnissen überraschte
Seine grosse Popularität begründet der 75-Jährige mit der Tatsache, dass er als Mann aus einfachen Verhältnissen Bundesrat geworden ist. Nicht alle hätten ihm das zugetraut, aber das Volk habe ihn immer unterstützt. «Eigentlich bin ich froh, dass man es mir nicht zutraute, denn so konnte ich nur überraschen.». Wer auf einer Sänfte getragen werde habe nur zwei Möglichkeiten: die Waagrechte oder den Abstieg.
Adolf Ogi – der Gestalter
«Nicht verwalten, sondern gestalten»: diese Devise trieb Adolf Ogi als Bundesrat stets an, Projekte nicht durch monatelange Kommissionsarbeiten zu verzögern, sondern sie so rasch wie möglich anzugehen. Die Bahn 2000, der Ausbau der Nationalstrassen und die Förderung der S-Bahnen waren ihm ein Herzensanliegen.
Heute engagiert sich der Alt Bundesrat hauptsächlich für die Jugend und in sozialen Projekten, zum Beispiel in der Stiftung seines Sohnes mit dem sinnigen Namen «Freude herrscht». Sie unterstützt Programme, die bei Kindern ein gesundes Selbstbewusstsein und körperliche Leistungsfähigkeit fördern.
Zum 75. Geburtstag hat SRF Musikwelle Alt Bundesrat Adolf Ogi den heutigen «Morgenwunsch» geschenkt. So startete der bekannte und beliebte Jubilar mit dem Schottisch «Im Felsa-Schuss» in den Feiertag, gespielt von den Engadiner Ländlerfründa.