Viele ältere Menschen erschaffen in tage-, manchmal jahrelanger Arbeit im stillen Kämmerlein ein Kunstwerk nach dem anderen. Kaum jemand kommt dabei auf den Gedanken, diese Werke auszustellen. Schade eigentlich, denn solche Kunst erfreut auch Aussenstehende.
Deshalb will Pro Senectute Graubünden den grossen Kunstschatz der Seniorinnen und Senioren öffentlich machen. Für die Ausstellung «ARTeVITA Kunst und Handwerk von Seniorinnen und Senioren 2015» sucht Pro Senectute Graubünden kreative Exponate aus den Bereichen:
- Malerei (Oel, Aquarell, Acryl, Airbrush, Hinterglasmalerei, Collagen, Scherenschnitt)
- Zeichnungen (Bleistift, Kohle, Pastell, Tusch)
- Drucktechniken (Linolschnitt, Holzschnitt, Radierungen)
- Objekte aus Ton
- Skulpturen (Holz, Metall, Stein, Kunststoff)
Kunstobjekte von winzig bis riesig
Das Echo auf die geplante Ausstellung sei positiv, sagt Renata Pitsch von Pro Senectute Graubünden. Die ersten Anmeldungen seien bereits eingetroffen. Die kleinsten Kunstobjekte haben ein Gewicht von sechs Gramm. Es sind Figürchen aus Arvenholz, geschaffen von einer Seniorin, die ihre Kreativität mit Leib und Seele auslebt.
Nebst den Leichtgewichten, werden nächsten Sommer auch echte Kolosse in der Ausstellung zu sehen sein. Ein Senior aus dem Engadin hat in stundenlanger Arbeit ein Objekt erschaffen, das stolze 200 Kilo wiegt.
Kreativität als aktives Hirntraining
Das Produkt der eigenen Kreativität ins Rampenlicht zu stellen, sei eine durchwegs positive Erfahrung, sagt Richi Diener. Der Theaterschaffende ist bei Pro Senectute im Bereich Bildung tätig. Bei kleineren Ausstellungen hat er erfahren, wie gross die Begeisterung aller Beteiligten war.
Kreativität im Alter ist für ihn ein aktives Hirntraining. Kreativ tätige Seniorinnen und Senioren setzen sich mit neuen Ideen auseinander. Sie suchen nach Lösungen, um ihren Vorstellungen künstlerisch eine Form zu verleihen. Das hilft wach zu bleiben und trainiert das Gedächtnis.