So sind am historischen 14. Juli 1856 alle Augen auf die Ereignisse am Matterhorn gerichtet, obschon dem St. Galler Kaufmann Johann Jakob Weilenmann und seinen Gefährten die Erstbesteigung des Piz Buin ein paar Stunden früher gelingt..
Tiefer Fall mit glücklichem Ende
Die dramatische Tragödie am Matterhorn führt zu Todesopfern beim Abstieg. Auch bei den Bergsteigern am Piz Buin kommt es zu einem dramatischen Ereignis. Weilenmann stürzt auf dem Rückweg ins Tal in eine Felsspalte. Anders als bei den Kollegen am Matterhorn reisst sein Seil glücklicherweise nicht.
Buch zum Jubiläum
Nebst seinen Errungenschaft als Bergsteiger gilt Weilenmann zudem als talentierter Schriftsteller. In mitreissenden Worten gelingt es ihm, seine Eindrücke festzuhalten. Das unbeschreibliche Gefühl als erster Mensch auf der Spitze des Piz Buin zu stehen, aber auch das beängstigende Gefühl in eine Gletscherspalte zu fallen, bringt er eindrücklich auf Papier.
Seine Erlebnisberichte finden nun Platz im Buch «3312. Piz Buin – Literarische Erkundungen 1865-2015». Der Herausgeber Bernhard Tschofen versammelt darin Texte aus 150 Jahren aus den unterschiedlichsten Genres, die sich alle um den eindrücklichen Berggipfel im Silvrettamassiv drehen, welcher die natürliche Grenze zwischen dem Unterengadin und Vorarlberg bildet.
Piz Buin – ein Bücherberg
Dabei finden sich nebst Schilderungen und Berichten der Erstbesteigung auch witzige Abenteuer von verrückten Engländern, oder verklärend-romantische Texte aus Dreigroschenromanen. Bei der Anzahl an Geschichten, die er darüber zusammentragen konnte, spricht Tschofen vom Piz Buin sogar als «Bücherberg».
Vom Ochsenkopf zur Sonnencreme
Berühmtheit erlangte der Piz Buin natürlich auch durch die gleichnamige Sonnencreme. Diese soll der Chemiestudent Franz Greiter 1946 erfunden haben. Den berühmten Markennamen soll er seiner Creme gegeben haben, nachdem er sich beim Bergsteigen auf dem Piz Buin einen Sonnenbrand zugezogen hatte.
Diese Theorie lässt sich aber nicht bestätigen. Buchautor Bernhard Tschofen geht eher davon aus, dass man sich für die Sonnencreme vom klangvollen, rätoromanischen Namen des Piz Buin hatte inspirieren lassen.
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Mit seinem ursprünglichen, deutschen Namen, , hätte der Piz Buin allerdings kaum in diesem Masse Karriere gemacht, denn: «Wer könnte sich schon ein Hotel oder eine Sonnencreme vorstellen, die Ochsenkopf heisst?»