Ihn als «rüstigen Rentner» zu bezeichnen, wäre eine Frechheit. Walter Andreas Müller betritt den Raum, bringt mit seinen lockeren Sprüchen alle Anwesenden zum Lachen. Er witzelt hier, witzelt da, flirtet, lässt seinen Charme spielen, parodiert einen Bundesrat…. Woher hat er bloss diese Energie? Jedenfalls legt WAM mehr jugendliche Frische an den Tag, als so mancher Teenager.
Siebzig ist das neue Fünfzig
Dementsprechend voll ist seine Agenda. Auf Weihnachten hin wird an der Show «Comedy Christmas» geprobt. Für 2016 stehen schon Engagements in zwei Musicals fest. Da bleibt schlichtweg keine Zeit für den Ruhestand – wobei WAM ja eigentlich offiziell schon vor fünf Jahren pensioniert wurde.
WAM liebt es im Mittelpunkt zu stehen und dies nach wie vor am liebsten auf der Bühne. Mit 70 beginnt er aber auch ein wenig darüber zu resümieren was war und was hätte sein können.
Grosse Erfolge und ein unerfüllter Traum
Durch Glanzrollen wie in «Lüthi und Blanc», «Fascht e Familie» oder zusammen mit Ursula Schaeppi als Alptraumpaar Chifler in der Quizshow «Traumpaar» wird WAM berühmt.
Als Bundesrats-Parodist bleibt er unerreicht, als «Globi» lieben ihn Kinder mehrerer Generationen, und mit Birgit Steinegger zusammen schreibt er mit der Satire-Sendung «Zweierleier» Radiogeschichte. Wenn er sich noch einen Traum erfüllen könnte, dann wäre es eine Rolle in einem grossen Kinofilm.
Nebst allem was er erreicht hat, ist sein Lampenfieber leider nicht kleiner, sondern immer grösser geworden. Vielleicht liegt es gerade daran, dass er seinem Jubiläum quasi entfliehen will.
Mit 70 im Big Apple
Just an seinem 70. Geburtstag, am 3. September 2015, weilt er nämlich in New York. Hier im Big Apple atmet er jeweils so richtig auf und holt sich neue Inspirationen für die Bühne. Diesmal will er wohl gleichzeitig den grossen Rummel um seine Person umgehen.
Aber auch das ist WAM – Einer der ganz grossen Schweizer Stars, der tief im Herzen eben auch ganz bescheiden geblieben ist.