Als der Schweizer Architekt Hans Fischli Mitte des letzten Jahrhunderts den Bau des Kinderdorfs plante, dachte er vor allem an die Kinder. Es war für ihn eine Herzensangelegenheit. Hunderte von Freiwilligen packten damals mit an, um ein Zuhause für die Kriegswaisen Europas zu errichten.
Die Räume entwarf Fischli beispielsweise so, dass jedes Kind sein eigenes Reich mit Truhe, Tisch, Stuhl und Bett hatte. Wie im damals populären Bauhaus-Stil üblich, plante er die Häuser minimalistisch-rustikal und gemütlich zugleich.
Für den Schweizer Autor, Kunst- und Architekturhistoriker Ueli Habegger stellt das Konzept, ganz im Sinne von Pestalozzi, einen Leuchtturm für die Menschenliebe dar. 1959 wurde zusätzlich ein Schulhaus und 1969 ein Andachtshaus hinzugebaut. Diese beiden entsprachen zwar nicht mehr dem Ursprungsgedanke Fischlis, die restlichen Gebäude sind aber immer noch originalgetreu erhalten.
Info
Im Auftrag der Gesellschaft für schweizerische Kunstgeschichte wurde das Kinderdorf nun inventarisiert und wird im entsprechenden Kunstführer porträtiert. Ueli Habegger dokumentiert dabei auf 48 Seiten mit eindrücklichen Bildern die kulturgeschichtliche und Architektonische Bedeutung des Kinderdorfs.