27. März 1989: Bei der Schweizer Vorausscheidung für den Grand Prix der Volksmusik sichert sich Salvo mit dem Lied über eine tänzerisch völlig unbegabte Frau Küenzi den Sieg. Als «mächtig» beschreibt der Schweizer Entertainer mit italienischen Wurzeln seine Gefühle von damals. «Dieses Gefühl gönne ich jedem, der Musik macht. Ich hatte es drei Mal in meinem Leben: Bei der Geburt meiner zwei Töchter und dann eben bei diesem Grand Prix-Sieg.»
Das Lied «Losed si, Frau Küenzi» katapultierte ihn aus dem Nichts ins Rampenlicht und löste ein grosses Medienecho aus. «Jetzt kommt der ‹Frau-Küenzi-Tanz›», titelte eine Schweizer Boulevardzeitung ein paar Tage später. «Der ‹Blick› widmete mir damals eine Doppelseite», erinnert sich der temperamentvolle Glarner und fügt an: «Später war ich der Zeitung nur noch bei ‹Skandalen› wie Scheidung oder Fahrausweis-Entzug ein paar Zeilen wert.»
Salvo liess sich zwei Mal bitten
Der Erfolgshit stammt aus der Feder von Carlo Brunner (Musik) und Charles Lewinsky (Text). In Salvo sahen beide genau den richtigen Interpreten für diese mitreissende Nummer. «Im ersten Moment lehnte ich ab und schlug vor, es an Louis Menar weiterzugeben», erzählt Salvo.
«Doch Carlo Brunner blieb beharrlich und meinte, ich sollte es mir doch zumindest einmal anhören. Also fuhr ich nach Rapperswil und machte ‹Bekanntschaft› mit Frau Küenzi. Ich fand das Lied lässig und sagte zu.» Zwei Wochen später kam die erfreuliche Nachricht, dass sich «Losed si, Frau Küenzi» für den Schweizer Grand Prix der Volksmusik qualifiziert habe und hoch dotiert sei. Der Rest ist Geschichte.
Garantiert ein Stimmungsmacher
Was bleibt ist die Frage, weshalb ein Lied mit einem eher banalen Text einen derart grossen Erfolg feiern kann.
Für Salvo ist es die «Techno-Geschwindigkeit im Beat», die beim Publikum vom ersten Ton weg für Stimmung sorgt. Auch seine eigene Authentizität sieht er als Geheimnis für den anhaltenden Erfolg.
«Das Lied gefällt mir und ich habe mich noch nie dafür geschämt. Bei meinen Auftritten gehört es immer zu meinem Repertoire und ich habe es schon auf allen Kontinenten gesungen.»