Jonny Hills Plattenfirma hatte anfänglich die Idee, dass er die bekanntesten Country-Songs wie «Lucille», «Ring of Fire» oder «Detroit City» auf Deutsch herausbringen sollte. Dabei stolperte Hill auch über einen sentimentalen Titel des amerikanischen Sängers Red Sovine. Dessen «Teddy Bear» handelte ebenso von einem körperlich behinderten Jungen, der per Funk Kontakt zu einem Lastwagenfahrer aufnimmt.
Jonny Hill war tief berührt und machte sich daran den Text zu übersetzen. Eigentlich war es für die damalige Zeit ein Tabubruch, «Behinderung» in einem Schlager zu thematisieren. Hill hatte diesbezüglich aber keine Skrupel, da er selber Vater eines körperlich und geistig behinderten Jungen war.
Über Umwege in die Charts
Die Plattenfirma war vom Resultat nicht angetan. Nur dank guter Beziehungen wurde «Ruf’ Teddybär eins-vier» dennoch als Single ausgekoppelt – wurde nun aber von den Radiostationen boykottiert. Eine herzzerreissende Story im Country-Stil machte neben angesagten Disco-Nummern von Baccara und Konsorten eben keine gute Falle – so der allgemeine Tenor.
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Nur Radio Luxemburg spielte Hills Teddybär rauf und runter. Der Sender wiederum war damals so populär, dass es die Single letztlich im April 1979 doch noch in die Hitparade schaffte und sein grösster Erfolg wurde. Seither ist der Titel sein Steckenpferd und Hill wird automatisch mit nachdenklichen Liedern und Texten in Verbindung gebracht. Diese prägen denn auch seine Konzerte, womit er sich von der grossen Masse an Schlagersängern abhebt. Dies ist ihm auch sehr wichtig ist.