«Meine Mutter war eine tolle Erzählerin», sagt Caroline Capiaghi. «Auf Wanderungen hat sie uns immer die eine oder andere Geschichte erzählt.» Mit grosser Aufmerksamkeit habe sie auch ihrem Vorarlberger Vater zugehört, wer er von früher erzählte. «Seine Geschichten waren so farbig wie eine Gute-Nacht-Geschichte und regten meine Fantasie an.»
Auf dem Maiensäss das Fürchten gelernt
Die Sagen- und Märchenwelt liess Caroline Capiaghi auch als Erwachsene nicht mehr los. Wegweisend für ihre grosse Begeisterung waren nicht zuletzt ihre Flitterwochen, die sie mit 25 im Wallis verbrachte. «Eine Freundin hat mir ein Buch mit Walliser Sagen geschenkt. Ich habe sie verschlungen – und mich anschliessend in der Abgeschiedenheit auf dem Maiensäss ziemlich gefürchtet», meint Capiaghi lachend.
Homepage
Von da an tauchte Caroline Capiaghi immer tiefer in die Sagenwelt ein. Der psychologische Aspekt solcher überlieferten Geschichten interessierte sie ebenso wie der volkskundliche. Und wenn sie zu erzählen beginnt, zieht sie den Zuhörenden von der ersten Sekunde an in ihren Bann