Valeria wuchs als Älteste von acht Kindern der Familie Küng auf. Das Familienleben war geprägt von der Musik, aber auch von der Erzählkunst. Da es zuhause keinen Fernseher gab, wurden die abendlichen Stunden häufig zu Erzählrunden.
Ich war ein träumerisches Kind, habe mich gerne in die Fantasiewelt begeben und diese mit meinen Bildern ausgeschmückt.
Sagen fördern Kreativität
Heute arbeitet die 46-Jährige als Sekundarlehrerin in Urnäsch im Kanton Appenzell Ausserrhoden. Auch in ihrem Unterricht greift sie gerne auf Geschichten zurück. Sie stellt fest, dass Sagen, Märchen oder andere Geschichten die Kreativität der Jugendlichen anregen. Sie können dank Geschichten ihre Fantasie ausleben und sich auch im Theater neu erfinden, was gerade in diesem Alter sehr wertvoll ist.
Vaters «Ämtli» übernommen
Auch zuhause in ihrer Familie haben Geschichten einen festen Platz. So hat Valeria Küng das «Ämtli» ihres Vaters übernommen. Jeden Abend nimmt sie sich Zeit und sitzt zu ihren beiden Buben ans Bett. Früher erzählte sie frei erfundene Geschichten, heute liest sie den beiden aus Büchern vor. Irgendwann wird auch diese Zeit vorbei sein, aber bis es so weit ist, schenkt sie ihnen die Gelegenheit, die Faszination für Geschichten entdecken zu können.