Im Frühling 1978 besucht der junge Lehrer und Journalist Hans Steinegger einen Neuzuzüger-Anlass in Schwyz. Der damalige Gemeindepräsident weist an diesem Abend unter anderem darauf hin, dass die Schwyzer kaum Sagen kennen. Dem widerspricht Steinegger und meint, er könnte auf Anhieb ein halbes Dutzend aus seinem Dorf erzählen.
Startschuss zur Sagenforschung
Der Abend liefert ihm sozusagen die Zündschnur für seine jahrelange Beschäftigung mit der Schwyzer Sagenwelt. Hans Steinegger stöbert durch Archive und alte Bücher und sammelt überlieferte Geschichten. Fündig wird er vor allem in den grösseren Gemeinden.
Nur eineinhalb Jahre nach dem Neuzuzüger-Abend veröffentlicht er einen vierteiligen Sammelband mit Sagen aus allen Teilen des Kantons Schwyz. Er hält unzählige Vorträge, organisiert Rundgänge und steht Maturanden Red und Antwort, wenn sie Arbeiten über die Schwyzer Sagenwelt schreiben.
Schwyzer Sagen finden auch den Weg ins Ausland
Die Hintergründe faszinieren Hans Steinegger mehr als das Erzählen dieser Sagen. Er forscht immer weiter und entdeckt unter anderem auch im Südtirol eine Sage mit Bezug zu Einsiedeln. Darin geht es um ein weisses Pulver gegen Hexen, das an der Klosterpforte erhältlich sein soll.
Inzwischen tritt Hans Steinegger etwas kürzer. Vorträge und Rundgänge hat ein ehemaliger Arbeitskollege von ihm übernommen. Die gewonnene Zeit nutzt der Sagenforscher, um seine unzähligen Notizen zu ordnen. Und für uns nimmt er sich Zeit, jeden Donnerstag eine Schwyzer Sage zu erzählen.