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Rückblick: Die Geschichte des Unspunnenfests
Aus Sportpanorama vom 20.08.2017.
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Unspunnen 2017 Die Geschichte der Alphirtenfeste

Vor über 200 Jahren wurde zum ersten Mal das Unspunnenfest durchgeführt. In diesem Jahr wird es zum zehnten Mal stattfinden. Wie damals fördert das Fest auch heute noch das gegenseitige Verständnis und die Toleranz untereinander.

Das erste Unspunnenfest war ein Versuch, Unruhen und Aufstände zu verhindern (siehe Textbox «Historischer Hintergrund»). Mit einem ländlichen Fest wollten vier Stadtberner die stark geschädigten Volksbräuche wiederbeleben. Am 17. August 1805 fand erstmals das Alphirtenfest mit Umzug und Wettbewerben in Gesang, Schiessen, Schwingen, Steinstossen und Alphornblasen auf dem Bödeli in Interlaken statt.

Historischer Hintergrund

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Zwischen 1798 und 1803 bildete das Berner Oberland einen eigenen Kanton. Stadt und Land waren einander gleichgestellt. Als Napoleon der Schweiz 1803 eine neue Verfassung aufdrängte, wurde das Oberland wieder mit dem alten Kantonsteil vereinigt. Die bisherigen politischen Rechte wurden aufgehoben. Dadurch entstand insbesondere auf dem Bödeli Unmut.

Obschon Bern Unruhen fürchtete und entsprechende Vorsichtsmassnahmen traf, verlief das eintägige Fest mit Wettstreit und Prämierung friedlich. Das Unspunnen galt als Grosserfolg. Dennoch liess die nächste Durchführung drei Jahre auf sich warten. Nur wenige Jahre nach dem zweiten Unspunnenfest brachen wieder Unruhen aus. Diese hatten zur Folge, dass das Alphirtenfest erst knapp hundert Jahre später wieder aufgenommen wurde, genauer 1905.

Initialzündung für den Tourismus

Heute gelten die beiden ersten Feste als Startschuss des modernen Tourismus. Die vielen Gäste mussten verpflegt und beherbergt werden. Die einheimische Bevölkerung merkte, dass man damit gut Geld verdienen kann. Die Werbung vor den Festen in ganz Europa und auch die ausführliche Berichterstattung war so gut, dass noch Jahrzehnte später Besucher ins Oberland kamen. Bald wurden die ersten Pensionen gegründet und um 1850 entstanden die berühmten Hotelbauten an der Höhematte.

Die ersten Unspunnenfeste brachten den Tourismus erst richtig in Schwung. Mit den beiden Weltkriegen fand dies jedoch ein jähes Ende. Und obwohl sich in den Jahren 1925 und 1926 Hoteliers und Wirte um eine Wiederholung des Unspunnenfests bemühten, fand die nächste Durchführung erst wieder 1946 statt – immer noch überschattet von den Kriegsjahren.

Sanfte Modernisierung

Neue Lieder, neuzeitliche Inszenierungen und künstlerische Interpretationen waren beim Unspunnen von 1955 und 1968 gefragt.

Weitere Durchführungen waren im Jahr 1981 und 1993. Das Unspunnenfest wurde ein mediales Grossereignis. 2005 hätte der 200. Geburtstag des Fests würdig gefeiert werden sollen. Wegen der verheerenden Hochwasser in vielen Teilen des Landes musste es aber um ein Jahr verschoben werden. Das letzte Trachten und Alphirtenfest fand deshalb im Jahr 2006 statt.

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