Was Follchlore musikalisch bieten, lässt Freunde traditioneller Volksmusik erst einmal stutzig werden. Kein Wunder: Urs Liechti, seine Frau Karin, Peter Holdener und Haeme Ulrich bauen an ihren Konzerten gerne auch ungewöhnliche Perkussionsinstrumente mit ein.
Geboten wird eine freche Mischung aus Ländlermusik mit internationalem Flair. Vor allem Einflüsse aus der schwedischen und irischen Volksmusik sind hörbar. «Ohne Spielwitz geht nix» lautet das Motto. Sobald die ersten Töne erklungen sind, legt sich die Skepsis der Konzertbesucher aber wieder.
Gerade diesem modernen und frechen Ansatz sei es zu verdanken, dass auch Volksmusikneulinge auf das Genre aufmerksam werden. Urs Liechti sieht darin sogar eine Art Türöffner.
VSV-Vorstand mit Herz für die Jugend
Nebst seiner musikalischen Laufbahn ist Liechti Vorstand im Verband Schweizerischer Volksmusik Bern VSV und in diesem Rahmen Vertreter fünf weiterer Kantone. Hier setzt er sich mit Vorliebe für Jungmusikanten und Musikantinnen ein.
Die Suche nach Meilensteinen
Hauptberuflich arbeitet der gelernte Zimmermann beim archäologischen Dienst des Kantons Bern. Ursprünglich bewarb er sich für einen Sommerjob bei einer Ausgrabung. Daraus wurden mittlerweile über 30 Jahre.
Fasziniert ist er besonders von der Ausgrabung Petinesca in Studen, wo Relikte einer der grössten römischen Siedlungen auf Berner Boden gefunden wurden. Als absolutes Highlight bezeichnet er den Fund eines römischen Meilensteins. Dies habe sich für ihn angefühlt wie ein Sechser im Lotto.