Auch dieses Jahr prägte die Pandemie wieder unsere Gefühlswelt. Dies zeigt sich auch in der Wahl für das Wort des Jahres. Am meisten beschäftigte die Deutschschweizer/Innen 2021 das Impfen. Für Jury-Mitglied Marlies Whitehouse und ihr Team lag deshalb «Impfdurchbruch» an oberster Stelle. Ein Impfdurchbruch auf den viele Menschen grosse Hoffnungen setzen. Andererseits stellt es auch den Virus dar, dem es durch seine Mutationen immer wieder gelingt durchzubrechen.
Klimawandel noch nicht vom Tisch
Auf Platz zwei folgt mit «Starkregen» ein Hinweis darauf, dass auch der Klimawandel nach wie vor die Gemüter bewegt. Platz drei belegt «entfreunden» als Zeichen dafür, dass uns Freundschaften und Nähe in der Coronazeit besonders viel bedeuten. Umso schmerzhafter, wenn Freunde verloren gehen – auch wenn dies bei «entfreunden» in erster Linie auf Social Media geschieht. Aber auch die Pandemie selber schafft es, so manche Freundschaft zu entzweien.
Trychler sind zu politisch
Alle Begriffe stehen für Hoffnungen, Wünsche, Ängste, Ernüchterung und stehen für den Zeitgeist. Was ihnen dieses Jahr fehlt, ist der typische Schweizer Bezug. Sie könnten genauso gut Wörter des Jahres in Deutschland oder Österreich sein. Der einzige wirkliche Ausdruck mit Swissness wäre «Freiheitstrychler». Die Jury entschied sich allerdings dagegen. Der Begriff sei zu politisch behaftet und man wolle ihm nicht eine zusätzliche Plattform bieten.