Musikerin Cate Le Bon ist irgendwie nicht von dieser Welt. Nicht nur auf der Bühne, sondern auch wenn sie direkt vor einem steht. Was man vorausschicken muss: Cate Le Bon kam müde zum Interview und war zuvor eigenhändig von Luxemburg nach Düdingen an die Bad Bonn Kilbi gefahren. Doch ihre Antworten im Interview wären wohl auch mit genügend Schlaf, wie soll man sagen, gemächlich von ihr gegangen. Als ob sie von einer anderen Spähre zuerst ihren Weg in die unsere hätten finden müssen.
Da sie eine grosse Teeliebhaberin ist, wollten wir von ihr wissen, was für eine Teesorte sie persönlich gut beschreiben würde. Die Antwort: langweiliger walisischer Frühstückstee. Eine kurze Antwort. Eigentlich. Doch sie gibt sie über 20 Sekunden lang von sich. Und als wir mit ihr über Heimat und Wohnen sprechen (sie ist von ihrer Heimat Wales nach Los Angeles umgezogen), merkt sie plötzlich an, dass sie momentan gar kein Zuhause habe. Sie lacht, ganz müde, mit einer Mischung aus Traurigkeit und Freude. Mitleiden oder mitfreuen? Wir waren nicht ganz sicher.
Wir wurden also nicht ganz schlau aus Cate Le Bon. Aber sie bescherte uns auf jeden Fall eine Begegnung, die wir nicht so schnell wieder vergessen werden.
Der Regen beendete das Interview. Vielleicht wollte er sie erlösen.