Sandor, Virginie oder auch die Frau der tausend Worte: Die Liste für die Umschreibungen, die auf der Redaktion für die Lausannerin kursieren, ist lang. Richtig lang.
Irgendwie passt alles und irgendwie doch nichts. Genauso undurchsichtig und geheimnisvoll wie die (80er-Synth-Pop-)Musik von Sandor klingt, so rätselhaft steht es auch um ihre Person: richtig nah kommt man Sandor nämlich nicht. Die Recherche spuckt zwar haufenweise Musikgeschwurbel aus - doch was wäre Virus, wenn uns das genügen würde? Eben.
Beginnen wir von vorne
Fakt ist, Sandor sollte man sich definitiv dick und mit rotem Edding hinter die Ohren schreiben. Nicht zuletzt des berühmten Namensvetters Sandor Vay wegen, dessen Leben auch ausschlaggebend dafür war, dass die Dame heute heisst, wie sie heisst.
Ich habe in Sandors Geschichte sofort etwas sehr Ritterliches und Romantisches gesehen. Sie hat mich echt berührt!
Kleiner historischer Exkurs: Sandor Vay, eigentlich geboren als Sarolta Vay, war einer der ersten Transsexuellen überhaupt.
Sandor kann auch assi
Wer jetzt denkt jösses, sone Härzigi, dem sei gesagt: Virginie kann auch anders. Total unromantisch sogar. Mal abgesehen davon, dass ihr stereotype Geschlechterrollen wie Ritter und Prinzessin eigentlich zuwider sind, ist sie ein selbsternannter Kontrollfreak.
Ich glaube oft, ich kann alles besser als andere!
Diese Pedanterie spiegelt sich denn auch in ihrer Musik wider: Jeder Ton sitzt, sodass man eigentlich annehmen könnte, dass dies nur aus einer Hand kommen kann. Dabei sind es eigentlich zwei... Oder sogar noch mehr, wenn man die von Co-Produzent Jérémie Duciel und ihren Musikern mitzählt.
Die übrigens noch besser sein sollen als Virgine selbst: «Sie sind für mich das Beste der Welt», so die Lausannerin. «Das ist auch meine Therapie gegen meinen Kontrollwahn. Mich eben einfach mit besseren Menschen umgeben!»
Und noch mehr assi
Aber selbst wenn es mal nicht läuft wie geschmiert, hat der Mastermind mehr als nur ein müdes Lächeln übrig. Vor allem wenn andere dabei ins Straucheln geraten:
Es gibt nichts, was mich mehr amüsiert als spektakuläre Stürze und Missgeschicke auf YouTube.
«Es ist schwierig zu sagen warum, aber ich glaube, es ist eine Art Kontrollverlust, die mir als Kontrollfreak gleichzeitig auch Angst macht», giggelt sie.
Keine Sorge Virginie, damit bist du nicht alleine. Virus ist Master of Desaster und hat immer einen legendären Sturz in petto.
So herrlich ehrlich die Sängerin in ihren Songs und mit der Welt ist, so ist sie es aber auch mit sich selbst.
Ich liebe es, über andere, aber vor allem über mich selbst zu lachen. Das ist wichtig. Das bringt die Welt wieder in Ordnung und macht glücklich.