«Game Design ist cool, da hat man viel mit Games zu tun.» Das hört Don Schmocker, 24, immer wieder, wenn er Leuten von seinem Beruf erzählt. Dabei ist das nur die halbe Wahrheit: Game Designer beschäftigen sich mit weitaus mehr als Games.
Als Game Designer sitzt man nämlich nicht wie der Volksmund gerne glaubt in schimmligen Garagen zwischen gestapelten Pizzakartons, um in völliger Abgeschiedenheit vor sich hin zu programmieren. In aller Regel findet man die Game Designer der Gegenwart in Büros, wo sie in Teams mit mehreren hundert Mitgliedern zusammenarbeiten. Und in der Schweiz? Hier gibt es immer mehr kleine Entwicklerstudios mit einer bis zehn Personen.
Gemeinsam zur Aufmerksamkeit
Auch Don Schmocker hat nach dem Bachelor in «Game Design» an der ZHDK (Zürcher Hochschule der Künste) ein solches Studio mitgegründet. Bei «Mr. Whale's Game Service» haben sich sechs Kommilitonen zusammengefunden, die sich als Kollektiv verstehen und gegenseitig unterstützen. Mit dem gemeinsamen Auftritt und geballten Ressoucen erhoffen sich die jungen Game-Entwickler einen besseren Stand bei den ausländischen Vertrieben. Auf diese sind sie nämlich angewiesen: In der Schweiz sind sie Mangelware.
Schweizer Entwickler: die Allrounder
Der Schweizer Game-Markt steckt noch in den Kinderschuhen. Dies hat für die Entwickler selbst Vor- und Nachteile, sagt Don Schmocker. «Das Networking gestaltet sich in einer überschaubaren Szene einfacher.» Andererseits fehle oft dringend benötigtes Know-how, das sich die Entwickler dann zwangsläufig selbst aneignen müssten. Schweizer Game-Entwickler müssen daher richtige Allrounder sein: Von der Idee, über das Konzept bis hin zur Umsetzung und dem Vertrieb bleibt vieles in ihrer Verantwortung.
Trotz dieser organisatorischen Aufgaben, die Don Schmocker am liebsten abgeben würde, bleibt Game Design für ihn ein Traumberuf. Wieso, sieht man am besten an seinem aktuellen Projekt «Far» (siehe Box): Wer mit solcher Liebe zum Detail seine Spiele gestaltet, muss seinen Beruf einfach lieben.