Nicht zuletzt durch die elektronischen Medien motiviert, erleben wir in letzter Zeit einen regelrechten Boom im Hinblick auf veganes Essen.
Dieser Trend färbt seit einiger Zeit auch auf die Restaurantbranche ab:
«Das Thema ist sehr präsent und zwingt dazu, dass man entsprechende Menüs anbietet», bestätigt Paul Nussbaumer, Direktor der Belvoirpark Hotelfachschule Zürich.
Die Nachfrage nach veganen Menüs in Schweizer Restaurants sei gestiegen.
«In den meisten Restaurants steht mindestens ein veganes Menü auf dem Speiseplan», so Nussbaumer weiter – und dies sei auch richtig so:
Es ist eine unternehmerische Vernunftsentscheidung.
Denn: Wenn eine Gruppe von Leuten essen gehe und einer davon ein veganes Menü wünsche, dann wäre es natürlich suboptimal, wenn derjenige keine Möglichkeit dazu hätte.
Der Trend stagniert
«Am Anfang hat man sich oft die Frage gestellt: Ist das eine Eintagsfliege oder wird sich das etablieren?», erinnert sich Nussbaumer zurück. Diese Ungewissheit habe sich nun aber definitiv gelegt: «Vegane Ernährung hat sich auf einem tiefen Level etabliert.» Demzufolge bleibe auch die Nachfrage stabil.
Mittlerweile ist es so, dass es bei einem Anlass von 50-100 Leuten immer mal wieder jemand – mit Betonung auf jemand – dabei hat, der vegan essen möchte.»
Wann kommt «halal» und «koscher»?
Konsequenterweise könnte man jetzt erwarten, dass Restaurants nebst veganen Speisen auch weitere Ernährungsformen wie «halal» und «koscher» unterstützen müssten.
«Halal- oder koschere Ernährung ist sehr spezifisch. In der Regel suchen ganze Gruppen danach», sagt Nussbaumer. Nur selten müsse man bei einem Bankett einzelne Menüs anliefern.
Der grosse Boom bleibt aus
Paul Nussbaumer glaubt nicht daran, dass der Markt für vegane Restaurants noch gross wachsen kann.
«Rolf Hiltl ist ein gutes Beispiel dafür. Er hat sein <Hiltl> und das <Tibits>, an welchem er ebenfalls beteiligt ist. Damit wäre Zürich aber bereits ausgereizt», so Nussbaumer weiter.
Ob und wie lange es sich weitere vegane Restaurants leisten könnten, 100%-ig vegan zu bleiben, müsse sich zuerst noch zeigen.