Über 10 Jahre ist es her, seit die Schweizerische Nationalbank einen Ideenwettbewerb für das Design von neuen Banknoten ausgeschrieben hat.
Aus den Vorschlägen von zwölf verschiedenen Grafikbüros kürte ein unabhängiges Komitee drei Gewinner. Die Gewinner durften in den folgenden zwei Jahren ihre Entwürfe genauer ausarbeiten.
Als Sieger des Ideenwettbewerbs wurde der Zürcher Grafiker Manuel Krebs erkoren. Nach der zweiten Runde entschied sich die Nationalbank jedoch um. Ab nächster Woche werden wir darum Banknoten mit einem Design von Manuela Pfrunder in den Händen halten. Pfrunder wurde beim ursprünglichen Wettbewerb zweite.
Grafiker Martin Woodtli stand kurz davor, in die Geschichte einzugehen
Auch der Zürcher Grafiker Martin Woodtli gehörte zur Runde der letzten Drei. Wie ist das, wenn man so kurz davor steht, mit einem seiner Designs in die Geschichte einzugehen - es aber dann doch knapp nicht schafft? «Das fuchst einem natürlich. Schliesslich habe ich fast zwei Jahre lang an diesen Entwürfen gearbeitet. Und die Vorstellung, dass man etwas entwirft, das ein paar Jahre später praktisch jeder täglich im Hosensack hat, ist natürlich schon speziell», sagt Martin Woodtli.
Die Vorstellung, dass man etwas entwirft, das ein paar Jahre später praktisch jeder täglich im Hosensack hat, ist natürlich schon speziell.
Und was sagt Woodtli zum finalen Produkt, welches heute Morgen vorgestellt wurde? «Ich finde es toll, dass zum ersten Mal eine weibliche Grafikerin Banknoten gestalten durfte. Das ist weltweit wohl ein absolutes Novum.»
Hundertprozentig zufrieden mit unseren neuen Noten ist Martin Woodtli aber doch nicht: «Von den drei Designs der Endrunde hat der konventionellste Vorschlag gewonnen. Die ursprüngliche Idee des Wettbewerbs war, Banknoten mit einem zukunftsorientierten Design zu gestalten. Das ist ein bisschen verloren gegangen.»
Klare Vorgaben der Nationalbank
Der ursprüngliche Ideenwettbewerb war kein offener. Zwölf Grafikbüros wurden 2005 explizit von der Nationalbank angefragt. «Ich war damals recht überrascht, als mich die Nationalbank zum Wettbewerb eingeladen hat», so Woodtli.
Die SNB erteilte den Teilnehmern des Wettbewerbs klare Vorgaben: Unter anderem wurde bereits im Vorfeld festgelegt, auf welcher Note welcher Themenbereich («Wirtschaft», «Bildung», «Tourismus» etc.) abgebildet sein muss. Auch die Farben der jeweiligen Noten sollten unverändert bleiben.
Wie beurteilt Woodtli seine damaligen Entwürfe aus heutiger Sicht? «Ich habe mit meinen damaligen Designs versucht, einen neuen, leicht risikofreudigeren Weg zu beschreiten und auf klassische Fotographie zu verzichten. Ich bin also durchaus zufrieden.»