«Chrieg» erzählt die Geschichte von Matteo. Der 15-Jährige ist ein schwieriger Teenager und macht ständig Stunk. Irgendwann wird es seinen Eltern zu bunt und sie schicken ihn gegen seinen Willen in ein Erziehungscamp in den Alpen. In diesem Camp wird Matteo Teil einer Gruppe, die planlos alles kaputt macht und gegen alles und jeden rebelliert.
«Bin nicht gewalttätig»
Im Film geht es nicht um den Krieg mit Waffen, sondern um den inneren Krieg, die Auseinandersetzung mit der Wut und der Aggression gegen die Gesellschaft. Hauptdarsteller Benjamin Lutzke hatte keinerlei Schauspielerfahrung vor den Dreharbeiten. Seine authentische Darstellung ist aber mit ein Grund, weshalb «Chrieg» so einfährt: «Ich bin eigentlich nicht gewalttätig, aber ich kenne schon Gefühle wie Wut gegen meine Eltern oder gegen Lehrer, die ich verwenden konnte, um meine Rolle so glaubwürdig zu spielen.»
Angespannte Dreharbeiten
Bei so viel Wut, Schmerz und Gewalt im Film überrascht es nicht, dass auch die Dreharbeiten aufwühlend waren. Benjamin Lutzke konnte aber trotz allem ruhig schlafen: «Ich war am Ende des Tages jeweils fix und fertig, weil ich mich so verausgaben musste.»
Anders war das bei Regisseur Simon Jaquemet: «Das Thema des Films hat auf die Dreharbeiten abgefärbt. Ich stand ständig unter Strom, war geladen und konnte sehr unangenehm werden.» Benjamin Lutzke pflichtet ihm bei: «Er wollte teilweise Szenen immer und immer wieder machen. Das war schon mühsam und auch echt unangenehm.»
Das Resultat gibt der Hartnäckigkeit von Regie-Debütant Simon Jaquemet recht. «Chrieg» hat bereits mehrere internationale Preise gewonnen und ist aktuell 5 Mal für den Schweizer Filmpreis nominiert, unter anderem als bester Film und für die beste schauspielerische Darstellung von Benjamin Lutzke.