Unrealistische Plus-Size-Models
Dank des Body-Positivity-Trends sind in den letzten Jahren immer wie mehr Übergrössen-Models auf den Titelseiten von renommierten Magazinen zu sehen. Model Ashley Graham schaffte es sogar auf die Titelseite des Sports Illustrated.
Das Problem: Die erfolgreichsten Plus-Size-Models, die für eine realistischere Darstellung von Frauenkörpern in der Werbung stehen sollten, repräsentieren immer noch unrealistische Ideale: Makellose Haut, ideale Gesichtszüge und eine Körperfettverteilung, die auf vielleicht 0.00001 der Erdbevölkerung zutrifft.
Ebenfalls problematisch: Models gelten bereits ab Grösse 38 als «Plus-Size». Schaut man sich Bilder von Myla Dalbesio oder Robyn Lawley an, die beide als «Übergrössen»-Models bezeichnet werden, fragt man sich, wem das helfen soll sich in seiner eigenen Haut wohler zu fühlen.
Vogue macht auf revolutionär
Unter dem Titel «no norm ist the new norm» versuchte das Hochglanzmagazin «Vogue» letzten März auf den Body-Positivity-Zug aufzuspringen und mehr Diversität auf ihrem zu Cover zeigen. Das ging mächtig nach hinten los.
Ausser Ashley Graham haben alle Damen auf dem Cover den typischen extrem dünnen Model-Körper. Auffällig ist, dass Ashley das einzige Model ist, das ihr Arm über das Bein gelegt hat, so dass man die eigentliche Breite ihres Beines gar nicht erkennen kann.
Das Cover wurde zudem dafür kritisiert, kein Model abgebildet zu haben, das ganz dunkelhäutig ist.
Warum ausgerechnet Kendall Jenner und Gigi Hadid, die zurzeit gefragtesten Models der Welt, für mehr Diversität sorgen sollten, ist ebenfalls fraglich. Nice try Vogue!
ASOS unretouchierte, perfekte Models
Vor einem Monat entdeckte man bei einigen Models auf der Homepage des britischen Online-Versandhandels ASOS Dehnungsstreifen und Hautunreinheiten. ASOS wurde für den Move, seine Models unretouchiert abzubilden, sehr gefeiert.
Um die Dehnungsstreifen der extrem schlanken Models zu entdecken muss man aber gaaaaanz genau hinsehen.
Der Zara-Curvy-Fail
Dass bei der spanischen Kleiderkette Zara die Kleidergrösse M gefühlt einer XXS entspricht, ist ja schon genug diskriminierend. Letzten März bewies das Label nun, dass bei Zara wirklich eine ziemlich schräge Körperwahrnehmung herrscht. Mit den Worten «love your curves» (liebe deine Kurven) veröffentlichten sie ein Werbeplakat mit Models, bei denen man sich fragt, wo genau diese Kurven sein sollten.
Diese machen’s richtig
Vor allem auf Instagram findet man zum Glück immer mehr Leute, die den Body-Positivity-Trend auf eine gute Art und Weise beeinflussen:
Paloma Elesesser: Paloma ist das wohl coolste Übergrössen-Model. Sie begeistert ihre 87 Tausend Follower mit ihrem Modestil und kritisiert öffentlich den Begriff «Plus-Size».
Michael-Anthony Spearman: Dieser charmante, extrem gut gekleidete Instagrammer sorgt dafür, dass in dieser ganzen Geschichte die Männer nicht vergessen werden!
Emily Bador: Auf ihrem Instagram-Account schreibt das 20-jährige Model ehrlich und unverblümt über den Schönheitswahn, Essstörungen und lädt immer wieder unperfekte, unretouchierte Bilder von sich hoch.
Morena Diaz: Die Schweizer Body-Positivity-Bloggerin eroberte unser Herz letzten Dienstag im SRF-Club über Körper- und Schönheitswahn. Sie liess sich nicht beirren, als sie die Nackt-Provokateurin Milo Moiré als «objektiv weniger attraktiv» als sie selber und Anja Zeidler betitelte.