Ein Tornado könnte zeitgleich mit einem Erdbeben und einem Tsunami über Basel fegen, Levo rimeD würde die schwarzweisse Fahne unerschrocken in die Höhe halten. Er ist nicht der Einzige. Wer in der Stadt seinen Ruf in der Szene etabliert und sich quartierübergreifend Respekt verschafft hat, der zündet sich zufrieden eine kubanische Zigarre an. Aber wieso ist das so? Wieso will man nicht die Schweiz und dann die ganze Welt? Darüber liesse sich eine wissenschaftliche Arbeit schreiben.
Ein minimaler Erklärungsversuch
Basel lebt Hip-Hop seit 25 Jahren. Die ersten Rapper der Schweiz, die grösste Dichte an MCs aller Schweizer Städte, die weltbekannte Graffiti Zugeinfahrt in den Bahnhof und viele Superlative mehr. Basel hat einen ganz eigenen, riesigen, selbständig atmenden Hip-Hop-Kosmos. Quantitativ kann keine andere Stadt mithalten.
Dazu kommt: 4057 (Stadtteil Kleinhüningen) im Kleinbasel hat die höchste Arbeitslosenquote, die kleinsten Wohnungen, den grössten Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund und Sozialhilfe-Empfängern im Stadt-Kanton. Und jeder weiss: Rap und Hip-Hop war und ist noch heute eine Ausdrucksweise von marginalisierten, an den Rand getriebenen, hart arbeitenden Menschen, mit der man(n) sich Respekt und Anerkennung verschaffen kann. Und wo will man diesen Respekt? Dort, wo einem der Respekt auch gezeigt werden kann - vor der eigenen Haustür.
Doch nun genug von diesem Soziologiegewichse. Levo rimeD und viele andere Basler Rapper arbeiten an ihrem Status, an ihrem stadtinternen Denkmal. Das Album «4057» ist laut Levo das «realste – persönlichste und ehrlichste Rap Album aller Zeiten.»