Wie denn das?
Rootwords ist sambianisch-amerikanischer Doppelbürger und lebt in Genf. Sein internationales Flair lässt er auf seinem zweiten Album «Warning Signs» immer wieder subtil durchschimmern. So erscheinen zum Beispiel der chinesische Freestyle-Champ J-Fever oder der avantgardistische Musiker Robin Thirdfloor, stammend aus dem viertgrössten südafrikanischen Township, auf dem Album. Kennen und schätzen gelernt hat der die beiden auf seinen Konzert-Reisen in allen noch so verstaubten Ecken der Welt.
Lyrischer Hunger und hässige Beats
Wenn Rootwords Musik eingeschmissen wird, wird man oft das Gefühl nicht los, dass ein kompromissloses wachsames Raubtier im Raum ist: Ein einerseits bedrohlich-anklagendes, andererseits ein beschützendes und gutherziges Raubtier. Es ist die entschlossene Delivery, die Klarsicht und der lyrische Hunger, die auf hässige Beats treffen – teilweise hört sich «Warning Signs» wie ein Schlachtruf im Kampf gegen Illusionen und Lügen dieser Welt an.
Rootwords Album ist ein überaus solides Stück Schweizer Hip-Hop-Musik, das problemlos mit internationalen Produkten mithalten kann. Und das haben nicht nur wir erkannt: Rootwords war nominiert für einen «Swiss Music Award»in der Kategorie «Best Act Romandie» in diesem Jahr. Das einzige, was es vielleicht am Rande anzukreiden gibt, ist die teilweise schnörkellos-saubere Art, die «Warning Signs» an den Tag legt. Aber eben – das nennt sich dann Klagen auf dem höchsten Niveau.
Übrigens: Rootwords war auch schon Teil unserer Konzertreihe «8x15.» und hat die Kammgarn in Schaffhausen auseinander genommen. Hier gibt's den Beweis: