Die Story
Moskau, 1953: Josef Stalin regiert mit eiserner Hand über die Sowjetunion. Die Bevölkerung fürchtet zu jeder Zeit in Arbeitslager gesteckt zu werden. Wer auch nur ein bisschen andersdenkend ist, wird systematisch ermordet.
Als Stalin eines Tages bewusstlos und im eigenen Urin liegend in seinem Zimmer aufgefunden wird, sind seine Anhänger erst völlig ratlos. Wer würde im Falle von Stalins Tod das totalitäre System aufrechterhalten können? Es beginnt ein bitterer Intrigen-Kampf um die Macht über die Sowjetunion, bei der sich ein Regierungsmitglied unfähiger als das andere erweist.
Als noch Stalins Kinder – die sich als totale Versager herausstellen – auftauchen, bricht das totale Chaos aus.
Das hat funktioniert
«The Death of Stalin» ist Polit-Satire auf allerhöchstem Niveau. Jede einzelne Szene ist von einem klugen, rabenschwarzen Humor durchzogen, der sich bis in kleinste Detail – wie zum Beispiel der Anordnung der Schauspieler – widerspiegelt.
Der Film schafft es, trotz der vielen Momente, die an Absurdität nicht zu übertreffen sind (so beispielsweise die Szenen in denen deutlich wird, unter was für einer Angst auch die Regierungsmitglieder selbst unter Stalin lebten), die Situation im damaligen Russland nicht zu banalisieren. So idiotisch die Männer Stalins auch dargestellt werden, mindert dies nicht das beklemmende Gefühl, was für eine Grausamkeit von ihnen ausging.
Das hat nicht funktioniert
Mit schwarzem Humor sollte man bei diesem Film wirklich kein Problem haben – bei einigen Witzen wird dem einen oder anderen das Lachen wohl im Halse stecken bleiben.
Ausserdem solltest du für diesen Film im Geschichtsunterricht besser nicht geschlafen haben. Ohne Backgroundwissen über die Sowjetunion macht «The Death of Stalin» nur halb so viel Spass.
Fazit
Auch wenn der grösstenteils britische Akzent der Schauspieler in einer Geschichte, die in Russland spielt, anfangs etwas befremdlich ist, überzeugt diese Komödie auf voller Länge.
Regisseur Armando Iannucci schafft teils mit subtilen, teils mit absurden Mitteln zusammen mit seinem grandiosen Schauspielerensemble ein Meisterwerk des schwarzen Humors und kann dabei als Kommentar zu aktuellen politischen Missständen verstanden werden – was dem Ganzen einen noch groteskeren Anstrich verleiht.
In Russland wurde die Version der Geschichte Stalins alles andere als mit Begeisterung aufgenommen. Die Aufführung des Films wurde vom Kulturministerium strengstens verboten.
Dieser Film ist für
Liebhaber des (sehr) schwarzen Humors, Monty Python- Fans, Geschichts- und Politik-Nerds.
Rating
4.5 von 5 Punkten