Kaum zu glauben, aber wahr: Es scheint doch tatsächlich so, als ob sich Moderat auf ihrem dritten Album nochmals weiterentwickeln konnten.
Schon ihr letztes Album «II» war der absolute Burner. Aber bereits die ersten Takte von «III» verraten: Auf ihrem neuen Album haben Moderat nichts mehr mit einem «blossen» Electroact zu tun. «III» ist das Werk einer eingespielten Band. Eine Band mit Songs, die richtige Songstrukturen haben. Eine Band mit einem Frontmann. Eine Band mit einer klaren Message in den Songs.
Über drei Jahre lang haben Moderat an ihrem neuen Werk gebastelt. Auf «III» hören wir nicht nur die Stimme von Apparat, auch Gernot Bronsert und Sebastian Szary, die beiden üblicherweise schweigenden Jungs von Modeselektor, verlassen ihre Komfortzone und liefern auf «Ghostmother» die Backingvocals. Eine kleine Sensation.
Auf «III» schaffen es Moderat, ihre schon immer ganz eigene Definition von Popmusik nochmals weiter zu verfeinern. Songs wie «Reminder» oder «Intruder» liefern den perfekten Soundtrack für emotionales Kopfkino. Einmal mehr: Wir sind begeistert!
Moderat: Seit 2003 steil nach oben
Moderat setzt sich aus den beiden Acts Modeselektor und Apparat zusammen. Die drei Jungs (Modeselektor sind zu zweit, Apparat ist das Projekt von Sascha Ring) haben sich kurz nach der Jahrtausendwende über die Berliner Partyszene kennengelernt. Aus dieser Freundschaft entsteht ziemlich bald die Idee, zusammen zu jammen. 2003 erscheint ihre erste EP, für welche Apparat extra eine Laptop-verlinkende Software entwickelt.
Das erste richtige Album folgt 2009. Das Album «Moderat» ist eine zu einem Album gewordene Jamsession, auf welcher die jeweiligen Einflüsse der beiden Acts allerdings noch ganz klar herauszuhören sind. Modeselektor sorgen für die Bassmusik-, D'n'B-, Dubstep- und Rave-inspirierten Breakbeats, Apparat zeichnet sich für die sphärischen Klänge und die Gitarrenriffs aus.
Thom Yorke von Radiohead ist Fan
Auf ihrem zweiten Album «II» klingt das dann schon ganz anders. Einflüsse von Acts wie Burial, Radiohead oder Jamie Woon schimmern durch, im Endeffekt machen die drei Musiker auf «II» aber Musik, die sich mit nichts und niemandem wirklich vergleichen lässt.
Namhafte Künstler wie Thom Yorke von Radiohead outen sich als Fan und Moderat werden zu Stars: Ausgebuchte Hallen, Welttournee, etc. Wetten, dass ihnen «III» den Weg zu noch grösseren Hallen öffnet?