Eine neue Instagram-Funktion schlägt hohe Wellen: Zurzeit werden in sieben verschiedenen Ländern (Australien, Brasilien, Kanada, Irland, Italien, Japan und Neuseeland) auf der Social-Media-Plattform keine Like-Zahlen mehr angezeigt. Obwohl diese Änderung erst gestern Mittwoch eingeführt wurde, ist Musiker*in Tash Sultana aus Melbourne bereits aufgefallen, erzählt uns Tash am Gurtenfestival.
Sultana hat auf Instagram über 800'000 Follower. Die Änderung scheinen Tash allerdings wenig zu beeindrucken. «Who Cares?», erwidert Tash. Grund genug also, dem Social-Media-Verhalten von Tash Sultana auf den Zahn zu fühlen. Diese vier Dinge haben wir herausgefunden:
1. Tash Sultana lässt Social-Media-Posts durch ein Team erledigen
«Gemeinsam mit meinem Team entscheide ich darüber, was ich unter meinem Namen posten und mitteilen möchte. Danach wird alles von meiner Perspektive aus getextet und ich wähle das richtige Foto oder Video aus. Selber eingeloggt bin ich jedoch nie», erzählt Tash.
«Ich mache das so, weil ich Social Media nicht als eine ‹reale› Form von Leben betrachte. Die Vorstellung, dass man jederzeit für so viele Menschen erreichbar ist, ist absurd», so Sultana weiter.
2. Social Media führt laut Tash Sultana zu Realitätsverlust
«Ich liebe Social Media als Sprachrohr zu meiner Fanbase, dem absolut besten Teil meines Lebens. Aber wir müssen uns bewusst sein, dass wir gerade dabei sind, uns hinter unseren Bildschirmen zu verlieren.» Tash fällt beim Interview eine Gruppe Menschen in der Nähe auf: «Wir befinden uns gerade auf einem wunderschönen Berg, aber ich sehe so viele Leute, die auf ihre Smartphones starren. Wir verpassen das richtige Leben.»
3. Wegen Hassposts hat sich Tash Sultana vor ein paar Monaten endgültig von Social Media abgemeldet
«Du kannst auf Social Media nur so und so oft gemeine Sachen über dich lesen, bis du den Bettel hinwirfst. Genau diesen Punkt habe ich vor ein paar Monaten erreicht», sagt Tash.
«Schlussendlich hindern mich solche Dinge daran, als Person wachsen zu können. Ich möchte mich gegenüber anderen Menschen nie wie ein Arschloch verhalten – weil ich schon oft erlebt habe, wie Menschen genau so zu mir sind. Schliesslich ist es mein Wunsch, auf dieser Welt einen positiven Fussabdruck zu hinterlassen.»
4. Körperkontakt ist für Tash Sultana wichtiger als Online-Austausch
«Ich habe das Glück, überall auf der ganzen Welt vor unzähligen Menschen spielen zu dürfen. Gerne gehe ich an meinen Konzerten von der Bühne in die Zuschauermengen hinein und suche dort den persönlichen Kontakt. Ich reiche meinen Fans meine Hände und bedanke mich persönlich bei ihnen. Das ist viel spezieller und ‹echt›.»
In diesen Situationen ist es Tash egal, wenn die Leute Fotos machen: «Hauptsache ich muss das nicht und kann ihnen stattdessen ‹hallo› sagen.»