Aylin Bakir studiert Jus in Istanbul
Aylin wollte der eigenen Kultur näher kommen: « Mein Vater ist aus der Türkei, aber ich bin nicht so nah mit der Kultur und kann die Sprache nur gebrochen. Ich wollte die Sprache und die Kultur besser kennenlernen.
Sie hat übrigens nur ein One Way Ticket gelöst: «Ich wusste, im Juni ist fertig mit den Prüfungen, ich bin dann fertig mit dem Studium, ich schaue spontan!»
Ihre Freunde daheim waren von den Istanbul-Plänen aber nicht nur begeistert. Sie hatten Bedenken wegen Anschlägen. Aylin bereut aber nix, sie wusste von Anfang an, das wird die Zeit meines Lebens: «Es bestätigt sich jeden Tag. Ich in froh, dass ich nicht wegen gewissen Ängsten daheim geblieben bin. Ich kenne niemanden, der sich nicht in diese Stadt verliebt hat.»
Auf den Strassen erlebt sie ein offenes Istanbul: « Wenn du auf den Bus wartest und nicht mit den Leuten sprichst, gilt das fast schon als unhöflich. Oder wenn du etwas ablehnst, dass dir angeboten wird. Und es wird dir ständig was angeboten: Zigaretten, Tee, was immer sie haben. Das ist die Kultur auf der Strasse, die ich erlebe. Ich mag dieses Zusammensein und Teilen.»
Christian von Mitzlaff studiert Medizin in Florenz
Christian wollte nie weit weg, sondern in Länder ännet der Grenze: «Ich wollte in eine Stadt, die ich nicht kenne und eine Sprache neu lernen kann. So habe ich mich für Florenz entschieden.»
Eine Uni sieht er in Florenz nicht von innen: «Die Uni Zürich will, dass ich meine Prüfungen in Zürich schreibe. Also mache ich hier verschiedene Praktika in Spitälern. Ich finde das cool, weil ich dreieinhalb Jahre fast nur in Vorlesungen war und geniesse es, dass ich nun keine habe und nur im Spital bin. Die Kehrseite ist, das ich parallel den Stoff in Zürich nachholen muss.»
Und wenn er nicht im Spital ist oder lernt, ist Christian unterwegs mit seinen neuen Kumpels: «Wir gehen andere Städte besuchen, machen Picknicks oder gehen aus. Florenz hat ein grosses kulturelles Angebot. Zum Beispiel ist jeden ersten Sonntag im Monat der Eintritt in die staatlichen Museen frei.»
Bettina Thalmann studiert Psychologie in Singapur
In Singapur ist einfach alles grösser: «Ich komme aus einem kleinen Dorf. Jetzt bin ich in einer Grossststadt. Die Dichte der Häuser und Menschen ist neu für mich. In der U-Bahn hörst du Chinesich, Tamil, Malai und Englisch, siehst Menschen verschiedenster Hautfarbe in traditionellen Kleidern. Das macht diesen Austausch für mich so bereichernd.»
Die Uni ist eine Stadt in der Stadt: «Es hat verschiedenste Fastfoodketten, Bibliotheken, Einkaufstrassen und mehrere Buslinien auf dem Campus!»
Mit ihren blonden Haaren und der hellen Haut fällt sie extrem auf: «Es sind schon ganze Gruppen von Indern auf mich zugekommen und haben ungefragt Selfies gemacht. Letzthin lief ein Kind mit seiner Mutter an mir vorbei, das Kind fing an zu weinen und rief: Mami, ein Albino!»
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