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Kompass Butler: ein Leben im Dienste anderer

Man kennt sie aus Filmen wie «James Bond», «Batman» oder dem Silvesterklassiker «Dinner for One». Trotzdem ist der Beruf des Butlers nach wie vor ein Mysterium. Wir haben mit einem Mann gesprochen, der sie in der ganzen Welt vermittelt und weiss, was es mit den Herren im Frack wirklich auf sich hat.

Nichts hören. Nichts sehen. Nichts sagen.

Das ist das oberste Gebot der Butler, die auf der ganzen Welt für die Schönen und Reichen arbeiten. Aus diesem Grund ist bis heute nicht wirklich etwas über den Beruf bekannt – denn wer plappert, ruiniert seine Karriere. Das weiss auch Carlheinz Schichl aus München. 1993 hat er mit seiner Frau Nicole Schichl die «Agentur ohne Grenzen» gegründet. Diese gehört zu den führenden Adressen für gehobenes Hauspersonal und vermittelt unter anderem Butler. Seine Kundschaft umfasst Familiendynastien, Königshäuser, Umsatzmillionäre sowie den gehobenen Mittelstand aus der ganzen Welt.

In der Hintergrundsendung «Kompass» bringt er Licht ins Dunkle und erklärt, wie der Beruf des Privatbutlers im 21. Jahrhundert aussieht. Für was ist ein Butler zuständig? Wie hat sich der Job gewandelt? Und haben «Batman» & Co. einen Einfluss auf die Nachfrage? Den ganzen Podcast zum Nachhören findest du oben, die spannendsten Fragen sind unten für dich zusammengefasst.

Was macht ein Butler überhaupt?

Carlheinz Schichl

Gründer & Geschäftsleiter «Agentur ohne Grenzen»

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Carlheinz Schichl hat vor 23 Jahren die «Agentur ohne Grenzen» in München ins Leben gerufen. Diese vermittelt weltweit Hauspersonal für gehobene Privathaushalte – von der Nanny über den Chaffeur bis hin zum Butler.

Carlheinz Schichl: « Zu den klassischen Aufgaben eines Butlers gehört der Empfang und die Betreuung der Gäste sowie das Vorfahren und teils auch Lenken des Wagens. Dieses Arbeitsprofil ist heute aber nicht mehr wirklich gefragt und daher hat sich der Butler zum Allrounder entwickelt.

Das heisst, dass er auch in anderen Bereichen tätig ist. Das kann von der Buchhaltung über die Instandhaltung der Infrastruktur bis zum Personenschutz alles sein. Im Arbeitsvertrag wird genau festgelegt, was er übernimmt und wann er verfügbar sein muss.»

Szene aus einem Batman-Film mit Butler Alfred Pennyworth
Legende: Er machte den Butler zur Kultfigur. Schauspieler Michael Caine (rechts) als Butler Alfred Pennyworth in «Batman: The Dark Knight». Warner Bros

Wie wird man Butler?

Carlheinz Schichl: « Auf der ganzen Welt finden sich Butlerschulen. Allerdings kosten diese sehr viel Geld und meine Erfahrung hat gezeigt, dass sich die Leute einen Butler wünschen, der bereits Arbeitserfahrung hat. Daher empfehle ich, im luxuriösen Segment der Gastronomie und Hotellerie anzufangen und nachher quer einzusteigen.

Zwingend für den Job notwendig ist ein einwandfreier Leumund, ausserdem wird meistens ein Maturitätsabschluss gewünscht. Auch Englisch in Wort und Schrift plus eine zweite oder dritte Fremdsprache sind von Vorteil. Wer Nichtraucher sowie kinder- und tierlieb ist, hat ebenfalls bessere Chancen. Natürlich gehört auch ein gepflegtes Aussehen und selbstsicheres Auftreten dazu.»

Wie hoch ist die Nachfrage?

Carlheinz Schichl: «Wegen Corona momentan natürlich nicht so hoch wie sonst. Im Schnitt errreichen uns aber etwa zehn Anfragen pro Monat, von denen es bei der Hälfte zu einem Vertragsabschluss kommt.

Wenn heute ein erfolgreicher Film mit Butlern im Kino läuft, wissen wir genau, dass mehr Anfragen reinkommen werden.
Autor: Carlheinz Schichl Gründer & Geschäftsleiter «Agentur ohne Grenzen»

Die Anforderungen sind hoch und meist ist ein Butler ein 24-Stunden-Job. Dafür verdient er auch gut – im Schnitt 8'500 bis 10'500 Franken im Monat. Dazu kommt sogenanntes Schmerzensgeld. Das wird gezahlt, wenn die Haushalte besonders hohe Ansprüche oder schwer erfüllbare Wünsche haben.»

Gibt es auch «Butlerinnen»?

Carlheinz Schichl: «Ja, die gibt es. Allerdings werden sie nicht Butlerinnen, sondern Hausdamen genannt. Diese kann man am ehesten mit dem Berufsbild des Butlers vergleichen. Häufig übernehmen sie auch die Verwaltung des Haushaltes. Im Verhältnis zu ihren Kollegen sind sie viel seltener: Nur zwei von zehn Personen, die den Job ausüben, sind weiblich.»

Ist der Frack heute noch ein Muss?

Carlheinz Schichl: «Natürlich hängt in jedem Kleiderschrank eines Butlers eine Gala-Uniform mit Frack und weissen Handschuhen. Das gehört einfach dazu. Diese wird aber nur zu besonderen Anlässen wie einem Fest oder grösseren Empfang getragen.

Natürlich hat sich der Beruf des Butlers über all die Jahre gewandelt. Die Vorstellung entspricht trotzdem häufig der Realität.
Autor: Carlheinz Schichl Gründer & Geschäftsleiter «Agentur ohne Grenzen»

Im Alltag ist es aber absolut kein Zwang mehr, weil man sich heute nicht mehr dieses englische Vornehme wünscht. Manchmal gibt es noch Häuser, die das Gefühl haben, wir leben im 17. Jahrhundert. Das ist dann aber alles eine Frage der Ausgestaltung des Arbeitsvertrages und muss vorher besprochen werden.»

Könntest du dir vorstellen, als Butler/Hausdame zu arbeiten oder wäre es nichts für dich? Schicke uns deine Sprachmemo an 079 909 13 33 oder hinterlasse unten einen Kommentar.

«Kompass»

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Unser Host Jan Gross

Egal ob Hentai, Microdosing oder Dämonenaustreibung - Host und Produzent Jan Gross lockt dich aus der Komfortzone und beleuchtet Themen abseits des Mainstreams. Im Zentrum stehen Menschen, ihre Meinungen und Geschichten.

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