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Kreuz & Queer «Kreuz & Queer»: Geschlechter? – Hier gibt's alle Episoden

In unserer neuen Webserie «KREUZ & QUEER» behandeln wir Themen rund um Sexualität und hinterfragen den starren Gender-Begriff. Im ersten Themenblock «Geschlechter?» zeigen wir auf, dass hinter dem Begriff «Geschlecht» viel mehr steckt, als die binäre Einteilung in Mann und Frau.

Das Schweizer Topmodel Tamy Glauser wird wegen ihres androgynen Looks international gebucht. Manchmal läuft sie als Mann über den Laufsteg, manchmal als Frau. Sie sieht sich selbst als Frau und sagt, dass ihr das mit dem «androgyn-Sein» erst in ihrem Beruf bewusst wurde. Was andere von ihr denken, interessiert die Bernerin sichtlich wenig:

«So bin ich einfach und wenn es jemandem nicht passt, dann ist das nicht mein Problem. Diese Person muss selbst damit klarkommen, dass sie ein Problem mit mir hat.»

Mary und Ewan lernten sich in den USA kennen. Ewan absolvierte dort sein Filmstudium, als Mary schwanger wurde. Daraufhin entschieden sich die beiden, in die Schweiz zu ziehen. Da Ewan noch keine Berufserfahrung hatte und auch keine unserer Landessprachen beherrschte, war schnell klar, dass Mary arbeiten würde und er sich um den Haushalt und die Kinder kümmern wird.

Hausmänner wie Ewan sind in der Schweiz immer noch rar. In ihrem Bekanntenkreis sorgt diese moderne Rollenverteilung aber keinesfalls auf Ablehnung, sondern auf sehr viel Interesse.

Fragen zum Thema trans*?

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Hier wird dir weitergeholfen.

Fynn ist trans* und bezeichnet sich selbst als Transmann. Mit dem ihm bei der Geburt zugeschriebenen Geschlecht kann er sich nicht identifizieren. «Wenn Menschen sagen ‹Schau, die junge Frau hier›, dann denke ich: Schaut euch mal meine Beine an, die sind behaart wie verrückt.» Fynn möchte mit «er» angesprochen werden und mag es, Kleider zu tragen, die als «männlich» wahrgenommen werden.

Trans* zu sein, heisst aber noch lange nicht, dass man Hormone nimmt oder eine operative Geschlechtsangleichung durchführen möchte. Das ist die private Entscheidung eines Transmenschen.

Lou widerstrebt die binäre Einteilung der Geschlechter. Lou fühlt sich weder als Frau noch als Mann und möchte auch nicht vom Gegenüber auf ein Geschlecht reduziert werden: «Wenn ich zum Beispiel mit einer Frau schlafen würde und diese darauf beharren würde, lesbisch zu sein und nur mit Frauen schlafen zu wollen, dann wäre das sehr schwierig für mich.»

In der Jugendorganisation « Milchjugend » findet Lou Gleichgesinnte und andere «Falschsexuelle», wie sie sich selbst nennen. Veraltete Geschlechter-, Sexualitäts- und Beziehungskonzepte spielen dort keine Rolle. Ihr Programm ist Freude an der Vielfalt.

Milky Diamond und Crimer

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Milky Diamond spielt im Clip «Brotherlove» von Newcomer Crimer mit. Hier kannst du das Video abchecken.

Milky Diamond ist Dragqueen und lässt mit seinen Shows die «Grenzen» zwischen Geschlechtern gekonnt verschwimmen. Mit seinem extravaganten Aussehen möchte er primär nicht anderen, sondern sich selbst gefallen. «So androgyn und ‹gender fluid› wie möglich» soll es sein – trotzdem fühlt er sich als Mann.

Das Ganze soll aber nicht nur Show sein, sondern möchte Milky Diamond damit auch ein Vorbild für Jugendliche sein, die sich noch nicht geoutet haben: «Ich möchte ihnen das Gefühl geben, dass es scheissegal ist, was andere denken, solange man glücklich ist.»

Diese Musik hört die Szene:

Fotos zum Thema «Beyond Gender»

Alexandre Haefelis Fotostrecke zu «Beyond Gender» zeigt intime, individuelle Porträts, welche die Geschlechterrolle der Models hinterfragen. Durch Posen, Gesten, mit zurückhaltendem Make-up oder kleinen Änderungen an Kleidern und Frisuren sucht Alexandre nach dem Moment, in dem ein Model sowohl Weiblichkeit als auch Männlichkeit ausstrahlt.

Alexandre Haefeli kommt aus Neuenburg, ist Swiss-Photo-Award -Preisträger und setzt sich in seinen Bildern jeweils auf eine spielerische Art mit der Realität auseinander.

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Legende: © Alexandre Haefelis
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Legende: © Alexandre Haefelis

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