Schon allein die Atmosphäre an der Zürcher Hochschule der Künste macht Lust auf Tanzen. Irgendwo klimpert ein Klavier. In den Studios sind Studentinnen und Studenten am proben. Hier treffe ich Dario Theiler. Er ist 20, kommt aus Landquart und studiert hier zeitgenössischen Tanz.
Ein junger Studiengang, er wurde 2014 eingeführt. Für Dario neben Lausanne die einzige Möglichkeit, zeitgenössischen Tanz in der Schweiz zu studieren. Sonst müsste er ins Ausland.
Ich werde neidisch, wenn ich Dario beim Tanzen zusehe. Man ist nie zu alt um zu tanzen. Aber wer profimässig tanzen will, muss früh beginnen. Mit Mitte 30 gehörst du zu den alten Eisen. Ich fühle mich mit meinen 31 Jahren plötzlich uralt...
Dario und das Ballet
Dario lief mit sechs Jahren zum ersten Mal in ein Tanzstudio und hat es seither quasi nicht mehr verlassen. Er hat Ballett getanzt - was die Buben und Meitli damals nicht wirklich verstanden. Ballet? Du? Als Bub?
Seine Familie habe ihn immer unterstützt, sagt Dario. Ballett sei ein Hochleistungsport. Das glaube ich ihm sofort. Was federleicht aussieht, braucht Kraft.
Skifahren ist zu gefährlich
Dario muss auf seinen Körper gut aufpassen. Verletzungen passieren schnell und fegen dich aus der Bahn. Wer in einer Company tanzt und sich verletzt, fällt aus. Der Alptraum für jeden Tänzer. Darum versucht Dario, Risiken aus dem Weg zu gehen, ohne aber einen auf Paranoia zu machen. Skifahren tut er nicht mehr und Velo fahren höchstens um die Ecke an den Bahnhof.
Tanzen fürs Leben
Dario schliesst seine Ausbildung 2018 ab. Am liebsten würde er sich dann einer Company anschliessen. Wenn nicht, geht das Leben weiter. Hauptsache, er kann tanzen und davon leben.