Lerna (31) leidet am Lynch-Syndrom. Um ihre Lebensgeschichte zusammenzufassen, müsste man ein ganzes Buch schreiben. Allein eine blosse Aufzählung ihrer Krankheiten, Operationen und laufenden Therapien würde ganze Paragraphen füllen. Umso überraschender ist es, dass sie es schafft ein glückliches Leben zu führen.
Krebs begleitet sie durchs Leben
1997 hat Lerna das erste Mal mit Krebs zu tun, damals ist sie zehn Jahre alt. Zu dieser Zeit stirbt ihr achtjähriger Bruder an einem Hirntumor. Sie beginnt zu verstehen, dass jedes Leben einen Anfang und ein Ende hat.
Einige Jahre später geht sie wegen Bauchschmerzen zu ihrem Hausarzt. Dieser macht einen Ultraschall und findet Polypen in Lernas Darm. Bei einer Darmspiegelung werden diese entfernt.
In den darauf folgenden Monaten und Jahren kommt es immer wieder zu ähnlichen Vorfällen, bis man ihr sogar ganze Organe und Organstücke entfernen muss. Bei einer routinemässigen Untersuchung finden die Ärzte einen Tumor in Lernas Magen. Bald darauf wird ihr gesamtes Organ operativ entfernt. Schon Jahre zuvor hat man einen Teil ihrer Leber und ihren Zwölffingerdarm herausoperiert.
Jetzt geht ihr Essen direkt vom Mund in den Darm, ohne vorher verarbeitet zu werden. Das setzt voraus, dass sie äusserst wählerisch bei der Wahl ihrer Mahlzeiten vorgehen muss. Ihr Essen muss vor dem Schlucken extrem gut gekaut werden. Zudem darf sie keine laktosehaltigen Produkte essen.
Das Leben ist gut
Für einen Aussenstehenden scheint Lernas Situation aussichtslos. Sie muss sich regelmässigen Darmspiegelungen, MRIs und CTs unterziehen lassen. Ausserdem muss sie mehrere Chemotherapien aushalten und geht zurzeit zur Immuntherapie. Trotzdem geniesst sie das Leben, doch wie schafft sie das?
Lerna ist mit einer unglaublich positiven Lebenshaltung gesegnet.
Ich liebe das Leben und will es allen gönnen.
Besonders wichtig ist Lerna das direkte Umfeld. Ihr Mann und ihre Familie sind immer für sie da, wenn sie gebraucht werden und das ist auch umgekehrt der Fall.
Obwohl ihre kranken Gene vererblich sind, wünscht sich Lerna vielleicht irgendwann ein gesundes Kind zur Welt bringen zu können. Für sie ist das Leben immer lebenswert und sie kämpft für eine bessere Zukunft.