Wer schon einmal am Openair St. Gallen oder am Heitere Openair war, weiss, dass es dort üppige Zeltbauten gibt und Glamping hoch im Kurs steht.
Am Royal Arena ist man in dieser Hinsicht pragmatischer. Auf allen drei Campingplätzen sucht man vergebens nach üppigen Bauten. Das höchste der Gefühle sind Pavillons. Im Allgemeinen lässt sich festhalten, dass es überall ziemlich dreckig aussieht - Ordnung scheint auch nicht gerade weit oben auf der Prio-Liste zu stehen.
Deshalb haben wir uns nicht auf die Suche nach den schönsten Zeltbauten gemacht, sondern haben die grössten Zelt-Fails gesucht - und wir haben sie gefunden:
«Ich war es nicht», sagt uns Cyrill, als wir ihn auf sein ziemlich schräges Zelt ansprechen. «Die Stange ist gebrochen. Gestern war alles noch okay, als ich schlafen ging.» Er habe es erst bemerkt, als er am Morgen aufgestanden sei: «Ich glaube, es ist jemand darüber gefallen. Aber ich mag es so, es hat Charakter.»
«Ich hatte Lust, mein Zelt anzumalen und habe das dann auch gemacht. Jetzt ist es ein kleines Kunstwerk und ich mag, dass ich es immer erkenne und es nicht suchen muss», sagt uns Sébastien. Ob das Zelt wirklich wie ein Kunstwerk aussieht, darüber kann man sich streiten.
Sämis Tipi hat schon bessere Zeiten erlebt. Ihm ist's Wurst: «Es ist ein Unikat. Eine Schönheit.» Auch bei ihm ist eine Stange durchgebrochen und auch er kann sich wie Cyrill (oben) nicht daran erinnern, wie es passiert ist, vermutet aber: «Ich habe wohl geschnarcht, da sägt man doch?» Höhöhö.
Die Gruppe rund um Roman und Michel lebt in absolutem Chaos. Überall liegt Müll und ihnen ist es egal. Prachtstück ihrer Sammlung: Eine riesige Plane, die sorglos herumliegt. «Als es zu regnen begann, haben uns unsere Nachbarn diese Plane angeboten. Seither ist sie bei uns», erzählt Roman.