Eigenartig verpackte Menschen sind es, deren Verrenkungen wir in «A New Planet Is Born» betrachten dürfen. Haut ist keine zu sehen, stattdessen begegnen uns alle möglichen Farben und Kontraste.
«A New Planet Is Born» vom Schweizer Electropop-Duo OY ist ein faszinierendes Musikvideo, das schon jetzt seinen Platz im diesjährigen Pantheon der Schweizer Musikclips auf sicher hat.
Und vielleicht ist es ja tatsächlich die Mode der Zukunft, die uns OY in diesem Clip vorstellen. Schliesslich spielt die Handlung ihres neuen Albums «Space Diaspora» ebenfalls in der Zukunft, irgendwo auf einem fremden Planeten.
«Space Diaspora»: Ein neuer Planet für die Menschheit
Dieser Planet heisst «Space Diaspora» und beheimatet eine erleuchtete Menschheit. Eine Gruppe von Menschen, die aus ihren vergangenen Fehlern gelernt und sich von sämtlichen alten Konstrukten befreit hat.
Das bedeutet gleichzeitig, dass auf diesem Album unsere heute geltenden Regeln immer wieder ad absurdum geführt werden: «Politik ist hier nur ein Spiel. Darum wird hier jedes Referendum angenommen, aber bereits wenige Stunden später mit einem anderen Referendum ersetzt», propagiert Sängerin Joy Frempong in «Collective Information Change».
Dieser Track ist eines von mehreren kurzen Intermezzos, in denen die Geschichte oder Regeln der «Space Diaspora» erklärt werden.
Das geht in die Beine
Wie bitte? Tracks auf einem Album, in denen «Regeln» erklärt werden? Ja, «Space Diaspora» ist ein Konzeptalbum, aber deswegen noch lange kein mühsames Kopfalbum. Es geht in die Beine – vor allem, weil OY trotz durchgedachtem Konzept den stetigen Tanz- und Bewegungsdrang verspüren.
«Space Diaspora» klingt manchmal nach The Knife, hier und da erinnert es an Austra, ab und zu auch an Björk. Fest steht: Songs wie «Transhuman», «Horizon» oder der Titeltrack «Space Diaspora» regen definitiv dazu an, genauso herumzuwirblen, wie die Menschen im Clip zu «A New Planet Is Born». Let's dance!