Im Alter von 40 Jahren wurde bei Stand-up-Komikerin Maria Bamford eine bipolare Störung diagnostiziert. Seither verarbeitet die mittlerweile 46-jährige Kalifornierin den täglichen Kampf mit der Krankheit in ihrem regulären Comedyprogramm.
Auch in ihrer neuen Netflix-Serie «Lady Dynamite» übernimmt Bamford die Rolle einer Stand-up-Komikerin, die an einer bipolaren Störung leidet. Die fiktive «Lady Dynamite»-Version von Maria Bamford hat also einige Gemeinsamkeiten mit dem richtigen Leben der Komikerin. Trotzdem: Die Welt, die Bamford in ihrer Serie zeichnet, hat mit der echten Realität nur bedingt zu tun.
In den vier Folgen, die wir im Voraus anschauen durften, setzt sich Bamford mit einem überzeichneten, korrumpierten und misogynen Hollywood auseinander. Dabei bricht sie allerdings regelmässig die vierte Wand. Genauso wie Frank (Underwood) oder Malcolm (Mittendrin) wendet sie sich dann direkt an uns Zuschauer. Dazwischen gibt es «Scrubs»-mässige Halluzinationen, sowie wilde, aber gelungene Traumsequenzen. Wer seine Comedy gerne mit einem Schuss Surrealität hat, ist bei «Lady Dynamite» genau richtig.
Eine gelungene Hollywood-Satire mit einem Berg an Gaststars
«Lady Dynamite» ist eine sehr witzige und surreale Hollywood-Satire im Stil von «Curb Your Enthusiasm» oder «Louie». Die manische 110%-Performance von Maria Bamford und die zum Teil insiderigen Meta-Showbiz-Witze dürften jedoch nicht nur auf Gegenliebe und Lacher stossen.
Ein Plus der Serie: Bamford hat eine Vielzahl ihrer Comedy-Buddies für Gastauftritte engagiert. Alleine schon in der ersten Episode schauen Comedy-Grössen wie Sarah Silverman oder Patton Oswalt vorbei. Das «Spielt diese Person sich selbst oder eine erfundene Figur?»-Raten macht herrlich Spass. 7.5 von 10 Punkten.
Die komplette erste Staffel von «Lady Dynamite» (12 Episoden) läuft seit Freitag, 19. Mai auf Netflix.