In der nahen Zukunft sind Singles nicht mehr erwünscht. Jeder Mensch muss seinen idealen Gegenpart gefunden haben, damit man in der Gesellschaft einen Platz bekommt. Wer seinen Partner verliert, der erhält die Möglichkeit im «Hotel» eine neue Liebe zu finden. Falls dies nicht im vorgegebenen Zeitrahmen passiert, wird man in ein Tier seiner Wahl verwandelt.
Genau dieses Schicksal blüht David (gespielt von Colin Farrell), welcher von seiner Frau verlassen wurde. Falls er keine Partnerin findet, möchte er ein Hummer werden. Aber so weit soll es nicht kommen. Er versucht sich eine Liebes-Beziehung zu erschwindeln, doch dieses Vorhaben nimmt kein gutes Ende. David beschliesst anschliessend aus dem Hotel zu flüchten und sich im Wald den herumstreundenen Einzelgängern anzuschliessen.
Absurd aber durchaus gesellschaftskritisch
Die Menschheit hat sich entzweit in gegensätzliche Gruppierungen. Die «Couples» und die «Loners». Während die einen in der Gesellschaft integriert sind und in Städten Leben, befinden sich die anderen stets auf der Flucht und leben im Wald. Doch wie so oft, kann der eine nicht wirklich ohne den anderen.
Die Geschichte von «The Lobster» dürfte wohl die Absurdeste sein, die dieses Jahr in die Kinos kommt. Doch so absurd sich die Geschichte auch liest, versteckt sich in der vom griechischen Regisseur Yorgos Lanthimos kreierten Story eine vielschichtige Gesellschaftskritik.
Eine skurrile Welt
Was «The Lobster» eindrücklich zeigt, ist wie wenig wir Menschen über unser Leben wirklich bestimmen können. Wer sich der Masse nicht anpasst, der endet wortwörtlich als Hund. Aber auch die Einzelgänger müssen sich an Konventionen halten. So ist nämlich jegliche Flirterei oder zwischenmenschliche Romantik strikt verboten.
«The Lobster» ist eine groteske Komödie, die extrem lustig ist und gleichzeitig zu tiefgründigem Denken anregt. Der neue Film von Yorgos Lanthimos ist gespickt mit grossartig skurrilen Situationen, fulminanten Dialogen und mit unzähligen Tieren, die einfach so im Hintergrund durchs Bild laufen. Der perfekte Film für alle surrealen Tierliebhaber. 4 von 5 Punkten.