Um das geht’s
Billie Jean King ist 1973 die beste Tennisspielerin der Welt, verdient aber achtmal weniger als ihre männlichen Kollegen. Billie Jean hat diese Ungerechtigkeit satt und gründet mit anderen Profi-Tennisspielerinnen ihr eigenes Frauenturnier.
Von ihrem Kampf um Gleichberechtigung bekommt auch Bobby Riggs mit, Ex-Tennisprofi und selbsternanntes Chauvinistenschwein. Um zu beweisen, dass «Frauen in die Küche und ins Schlafzimmer» und nicht auf das Tennisfeld gehören, fordert er Billie zu einem Duell auf.
Während sich Billie und Bobby auf ihr episches Fernsehduell vorbereiten, geht aber auch einiges in ihrem Leben neben den Kameras ab. Bobby wird wegen seiner Spielsucht von seiner Frau rausgeworfen und Billie, die mit einem Mann verheiratet ist, entdeckt ihre Liebe zu Frauen.
Das hat funktioniert
Trotz der Frauenfeindlichkeit, mit der Billie Jean konstant konfrontiert wird, verliert sie weder ihren Mut noch ihren Humor. Eine bewundernswerte, wahrhaftig starke Frauenfigur, wie man sie in Hollywood-Filmen immer noch zu wenig zu sehen bekommt.
Auf formaler Ebene fallen die Szenen auf, in denen Billie ihrer Coiffeuse Marilyn näher kommt. Die Kamera ist hier nahe an den Protagonistinnen und die farbige Lichtgestaltung nimmt uns mit in eine andere Welt. Eine wunderschöne filmische Umsetzung davon, wie es sich anfühlt, sich zu verlieben.
Steve Carell in der Rolle des sich konstant selbstinzenierenden Machos Bobby Riggs – der absurderweise von seiner Frau durchfinanziert wird – ist zum Totlachen komisch.
Das hat nicht funktioniert
Vom dramatischen Aufbau der Geschichte steht «Battle of the Sexes» in der altbekannten Hollywood-Tradition. Und das Ende des Films ist von Anfang an vorhersehbar.
Der Film beschränkt sich vor allem auf den Kampf um Gleichberechtigung im Tennis. Es wäre schön, noch etwas mehr geschichtlichen und politischen Hintergrund zur Frauenrechtsbewegung der damaligen Zeit zu erfahren.
Fazit
Die Regisseure des Erfolgfilms «Little Miss Sunshine» Valerie Faris und Jonathan Dayton beweisen zusammen mit dem Drehbuchautor von «Slumdog Millionaire», Simon Beaufoy, ihr Talent für authentische und berührende Charakterzeichnung.
Gleichzeitig gelingt dem Trio ein super unterhaltsamer und spannender Feel-Good-Movie über den wohl epischsten Geschlechterkampf der Geschichte.
Dieser Film ist für
Fans von Bio-Pics, Gesellschaftskomödien, Emma Stone und Steve Carell.
Leuten, die Fans der 70er-Jahre sind, wird das kunterbunte nostalgische Setting des Films sehr gefallen.
Nicht zu vergessen: Dieser Film ist für Tennisfans. Oder solche, die es noch werden wollen. Denn nach diesem Film interessiert sich jeder für den Sport.
Rating
4 von 5 Punkten.