Nachdem uns die Serienmacher bereits letzte Woche eine eher polarisierende Episode präsentiert hatten, dürfte auch die zweitletzte Episode der allerletzten «Game of Thrones»-Staffel nicht minder umstritten sein.
So scheinen Dinge nur noch zu passieren, weil sie passieren müssen – und nicht etwa, weil sie sorgfältig aufgebaut und arrangiert wurden. Langsam aber sicher stellt sich die Frage, ob es vielleicht nicht doch eine gescheitere Idee gewesen wäre, wenn man zuerst George R. R. Martin die Bücher hätte fertig schreiben lassen.
Aber genug gemotzt. Schliesslich geht es in unserem wöchentlichen «Iron Throne»-Orakel nicht um die Qualität der jeweiligen Folge, sondern nur darum, voraussagen zu können, wer am Ende der Serie auf dem begehrten Eisernen Thron sitzen wird. Und weil wir in sieben Tagen die endgültige Antwort kennen, folgt nun unsere finale Prognose:
1. (2.) Jon Snow
Ist Jon Snow wirklich der geeignete Herrscher? Wohl nicht. Möchte er selbst überhaupt auf den Eisernen Thron? Nope.
Und trotzdem: Weil die Macher neuerdings (?) auf sämtliche Überraschungen zu verzichten scheinen, ist Jon, den wir bereits vor der Staffel als «klassischen Protagonisten» ausgemacht haben, zwar ein langweiliger, aber dennoch sicherer Tipp für den «Iron Throne».
Immerhin besteht die Chance, dass er den Thron dann aufbrechen und die sieben Königreiche in sieben gleichberechtigte Nationalstaaten aufteilen wird.
2. (1.) Sansa Stark
Sansa wäre nach wie vor die wohl geeignetste Herrscherin für Westeros. Aber auch hier gilt: Weil wir nach den letzten zwei Episoden das Vertrauen in die Serienmacher und deren Fähigkeit, sinnvolle Entscheidungen zu treffen, vorübergehend verloren haben, bleibt für Sansa wohl nur die Regentschaft über den Norden mit Sitz in Winterfell übrig.
3. (3.) Bran Stark
Bran hat uns seit seiner Rückkehr in der sechsten Staffel dermassen oft verwirrt, dass er als waschechte Jokerkarte ins Finale hereingeht.
Vielleicht reist er in der allerletzten Episode zurück in der Zeit und wird zum Night King – vielleicht wachsen ihm aber auch plötzlich Flügel und er verwandelt sich in einen Drachen. Hier kann noch alles passieren.
Ohne Chance (4.): Daenerys Targaryen
Wer erinnert sich noch an die harte, aber trotzdem irgendwie faire Herrscherin, die als «Mhysa» von ihren soeben befreiten Sklavinnen und Sklaven auf Händen getragen wurde? Wir schon – die Serienmacher offensichtlich nicht.
Klar, Missandeis Tod in der letzten Episode hat die Queen hart getroffen, aber dass sie nun doch noch in die Fussstapfen ihres Vaters getreten ist und zu einer «Mad Queen» respektive zur Aschenkönigin geworden ist, entspricht leider einem sehr holprigen Erzählbogen.
Ohne Chance (5.): Cersei Lannister
Öhhh… was genau war Cerseis Plan für diese Schlacht? Den Drachen und Daenerys' Armee mit einem ihrer patentierten Grinser niederzustarren? «Alles was wir brauchen ist ein Volltreffer» – das klang nicht nach der gewieften Meistertaktikerin, wie wir sie aus frühreren Staffeln kennen.
Ohne Chance (7.): Tyrion Lannister
Schon wieder aufs falsche Pferd gesetzt.
Ohne Chance (6.): Arya Stark
Apropos Pferd. Gutes Stichwort!
Wie schon bei Cersei müssen wir uns übrigens auch hier fragen: Was genau war Aryas Plan innerhalb dieser Episode?