Die Ausgangslage von «Killing Eve» ist schnell erzählt: Villanelle (Jodie Comer) ist eine international tätige Auftragsmörderin, Eve Polastri (Sandra Oh) arbeitet beim britischen Geheimdienst MI5. In ganz Europa passieren Morde mit einem ähnlichen Tathergang, aber Polastris Vorgesetzte können sich nicht vorstellen, dass hinter diesen Taten tatsächlich eine – Achtung! – Frau (!!) steckt.
Nur für Eve Polastri ist die Beweislage eindeutig. Und so liefern sich Sandra Oh (Cristina Yang aus «Grey’s Anatomy») und Jodie Comer fortan ein packendes Katz-und-Maus-Spiel.
Wobei «Katz-und-Katz-Spiel» hier die wohl passendere Formulierung wäre. Schliesslich sind sich Villanelle und Eve ziemlich ebenbürtig. Die einzigen Weicheier in dieser Serie sind die Männer.
Oberflächlich betrachtet klingt «Killing Eve» wenig originell. Doch wer sich unter dieser achtteiligen Serie nun einen dieser grimmigen Krimis vorstellt, in denen es ständig regnet und alles in grau gehalten ist, wird schnell eines besseren belehrt.
Ein Thriller im Schnellzugtempo
Die Serie besticht nicht nur mit einer wunderbar bunten Farbpalette und abwechslungsreichen Schauplätzen (es wurde u. a. in Paris, Berlin, London und Moskau gedreht), sondern auch mit einer unerwartet hohen Prise pechschwarzem Humor.
Denn für die TV-Adaption von «Killing Eve» war die britische Autorin Phoebe Waller-Bridge zuständig. Schon in ihrer letzten Serie «Fleabag» kombinierte die Britin Comedy und Drama, was ihr mit «Killing Eve» erneut gelingt. Denn Villanelle begeht zwar regelmässig Morde, ihre Vorgehensweise – und eigentlich auch ihre ganze Wesensart – ist dabei aber meistens so «over-the-top», dass man eigentlich nur darüber lachen kann.
Ein weiterer Pluspunkt: Die Serie bewegt sich im Schnellzugtempo. Während andere Serien aus dieser Prämisse locker mehrere Staffeln herausholen könnten, ist bei «Killing Eve» schon nach drei Folgen alles passiert, was man sich am Ende der ersten Episode ausgemalt hat.
8.5 von 10 Punkten.