In den hochalpinen Lagen hat es in den letzten Wochen viel Schnee gegeben. Nicht nur den eingefleischten Wintersportlern gefällt dies, die grossen Schneemengen rufen auch andere auf die Piste. Und wenn man nicht mit Skiern oder dem Snowboard umgehen kann, dann bleibt meist eine einzige (aber dafür richtig nice) Alternative als Möglichkeit, nämlich die des Schlittelns.
Doch dieses Vergnügen ist gefährlicher als du denkst. Laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) gibt es rund 7'000 (!) Unfälle pro Jahr, welche allein aufs Schlitteln zurückzuführen sind.
«Schlitteln ist ein Sport, der einfach ausgeübt werden kann. Man benötigt nur gutes Schuhwerk und einen Schlitten, beim Skifahren und Snowboarden ist mehr Können gefragt», erklärt Samuli Aegerter, Kampagnenleiter Schneesport bei der Suva.
Besonders anfällig für Verletzungen sind dabei die Beine. «Ein Viertel aller verletzten Körperteile betreffen das Knie, ein Fünftel davon Unterschenkel und Füsse. Das lässt sich gut nachvollziehen, da meist mit den Füssen voran geschlittelt wird», sagt Samuli Aegerter.
Damit du als nicht zu diesen Verletzten gehörst, hältst du dich beim nächsten Schlittel-Abenteuer am besten auf diese Tipps:
1. Kein Alkohol vor dem Schlitteln!
Ich weiss, es ist verführerisch, nach fünf Kafi Luz auf den Schlitten zu steigen, um den Berg hinabzusausen. Doch dies sollte tunlichst vermieden werden. «Alkohol vermindert die Reaktionsfähigkeit und fördert die Risikobereitschaft. Deshalb sollte Alkohol, wenn überhaupt, nach dem Schlitteln konsumiert werden – vorausgesetzt man muss nicht Autofahren», so Samuli Aegerter.
2. Erwachsene ohne Kinder: Wenn immer möglich allein auf einem Schlitten sein
Ja, es macht Spass, zu zweit auf einem Schlitten zu sein. Aber sobald sich mehrere erwachsene Personen auf einem Schlitten befinden, kann es brenzlig werden. Erstens wird man durch das höhere Gewicht plötzlich zu einem Geschoss auf der Piste. Zweitens wird die Manövrierfähigkeit eingeschränkt. So wird man zu einer Gefahr für andere und sich selbst.
3. Fahre nur auf einer gut präparierten Piste!
Ganz essenziell in puncto Schlitteln ist es, dies auf einer präparierten Piste zu tun. Allgemeinen sollte man gut auf die Bedingungen beim Schlitteln achten. «Wichtig ist, dass man sehen kann, wo es hingeht und wie die Bedingungen sind», so Samuli Aegerter. «Besondere Vorsicht ist bei Wellen oder vereisten Stellen geboten, da es hier besonders häufig zu Unfällen kommt.»
4. Schütze dich und trage gutes Schuhwerk!
Nicht nur beim Skifahren und Snowboarden ist ein Helm wichtig, auch beim Schlitteln sollte ein Helm getragen werden. «Gemäss bfu trägt nur etwa die Hälfte der Personen einen Helm. Bei einem Sturz schützt der Helm vor Folgeverletzungen», betont Samuli Aegerter. Weiter ist gutes Schuhwerk wichtig: «Mit gutem Profil lässt es sich viel besser bremsen und steuern.»
5. Nimm einen Rodel statt einen Schlitten
Auch bei der Wahl des Gefährts sollte man vorsichtig sein. Besser als ein klassischer Schlitten eignet sich ein Rodel. «Der Rodel unterscheidet sich vom klassischen Holzschlitten dadurch, dass er besser steuerbar ist. Er hat eine bewegliche Konstruktion und rutscht auf Eis oder hartem Schnee weniger schnell weg», erklärt Samuli Aegerter.
Weiter sollte man diese 10 Verhaltensregeln einhalten:
- Auf andere Rücksicht nehmen
- Geschwindigkeit dem Fahrkönnen anpassen
- Fahrspur der Vorderen respektieren
- Mit Abstand überholen
- Vor dem Ein- und Anfahren nach oben blicken
- Am Wegrand anhalten
- Am Wegrand auf- und absteigen
- Signale beachten
- Bei einem Unfall Hilfe leisten
- Bei einem Unfall die Personalien angeben