Gerade mal 23 Jahre alt war Hanspeter, als sein Vater in Pension ging und er den Bauernhof der Familie in Ruswil übernahm – das ist drei Jahre her. Bis heute ist ihm die harte Arbeit und das frühe Aufstehen aber nicht zu viel geworden: «Die Arbeit macht mir Freude und ich bin Bauer aus Leidenschaft. Ich wusste, worauf ich mich einlasse und es ist nach wie vor das Richtige für mich.» Auch toll für ihn: Als Landwirt ist der 26-Jährige sein eigener Chef. «Das ist das Schöne daran. Man hat viele Freiheiten.»
Ich bin Bauer aus Leidenschaft.
Auch die Freizeit bleibt bei Hanspeter trotz des grossen Work-Loads nicht auf der Strecke – vor allem nicht während der Fasnachtszeit. «Es ist ein bisschen wie Ferien daheim und ich kann abschalten. Deshalb hat die Fasnacht für mich einen hohen Stellenwert», auch wenn ihm bewusst ist, dass nicht viel Zeit zum Schlafen bleibt. Um fünf Uhr morgens steht er nämlich schon wieder im Stall – ob mit oder ohne Kater.
Die Partnerin als Fels in der Brandung
Ebenfalls mit der Fasnacht verbindet der junge Bauer seine Freundin Rahel, die er dort zum ersten Mal getroffen hat: «Es ist nicht selbstverständlich, eine Partnerin zu finden, die einen so unterstützt und mit demselben Elan und Interesse mitarbeitet.» Mittlerweile besucht Rahel nämlich sogar die Bäuerinnenschule, um ihrem Freund auf dem Hof noch besser unter die Arme greifen zu können.
Es ist nicht selbstverständlich, eine Partnerin zu finden, die einen so unterstützt und mit demselben Elan und Interesse mitarbeitet.
Kein Wunder also, malen sich die beiden bereits ihre Zukunft aus: «Heiraten, Kinder und dann das Haus renovieren!», setzt Rahel beim Mittagessen schon jetzt fest. Gerade beim Thema Kinder hat auch Hanspeter schon seine Vorstellungen.
Der Nachwuchs soll den Hof übernehmen
Er wünscht sich, dass sein Nachwuchs irgendwann den Betrieb übernimmt. «Das ist der Hauptwunsch jedes Bauers. Aber erzwingen soll man das nicht.» Seine Eltern hätten das bei ihm schliesslich auch nicht getan. Am Ende solle jemand seinen Hof übernehmen, der die Arbeit mit derselben Leidenschaft ausführt, wie er selber. «Und jemand, der gerne Lebensmittel für die Bevölkerung produziert.»
Es ist der Hauptwunsch jedes Bauern, dass der eigene Nachwuchs den Betrieb übernimmt.
In Sachen Nachfolge hätten Bauernbetriebe so ihre Probleme: «Das liegt unter anderem an der vielen Kritik, die wir von aussen erfahren.» Zum Beispiel an den Direktzahlungen, die in der Landwirtschaft ausgeschüttet werden. «Wenn wir den Preis für unsere Produkte bekommen würden, den sie wert sind, bräuchten wir diese Direktzahlungen gar nicht.»
Na dann hoffen wir jetzt schon einmal auf kleine Rahels und Hanspeters, welche die Leidenschaft ihrer Eltern teilen.
Hanspeter bei «True Talk»
Bei «True Talk» stellte sich der junge Bauer Vorurteilen gegenüber seinem Job: Hassen sie Veganer? Sind sie alle rechts? Und einen Partner finden Bauern sowieso nicht, oder? Was von diesen Klischees wirklich wahr ist, klärt Hanspeter auf.