«Ich bin nicht lebensmüde, ich bin müde von einem langweiligen Leben!» – wenn Florian erzählt, warum er regelmässig basejumpen geht, dann willst du es fast selber versuchen. Es steckt an, wie er vom Nervenkitzel und dem Wind im Gesicht schwärmt. Oder wenn er den Moment beschreibt, in dem die Füsse den festen Boden verlassen und man über die Landschaft fliegt.
Doch immer wieder liest du auch von Basejumpern, die in den Schweizer Bergen tödlich verunglücken und fragst dich wohl: Warum zur Hölle betreibt man überhaupt einen Extremsport wie diesen? Ist es nicht egoistisch und auch dumm, sich in eine solche «gefährliche» Situation zu begeben?
Der Tod als ständiger Begleiter
Für Florian nicht. Der 30-Jährige ist erfahren und geht seine Sprünge vorbereitet an. Mit dem Thema Tod hat er sich wohl viel öfters befasst als andere: «Ja, irgendwann stirbt man beim Basejumpen. Jedenfalls, wenn man nicht früh genug damit aufhört», meint er.
Irgendwann stirbt man beim Basejumpen. Jedenfalls, wenn man nicht früh genug damit aufhört.
Die Nüchternheit, wenn er über dieses Thema spricht, fällt auf. Aber der Tod gehört zum Basejumpen dazu: «Es kommt auch der Moment, bei dem ein Freund stirbt», erklärt Florian. Auf so etwas müsse man vorbereitet sein.
Dass er daher abgestumpft sei, das lässt Florian nicht gelten: «Wir haben einfach eine andere Art, mit unseren Emotionen umzugehen.»
Wir sind nicht abgestumpft. Wir haben einfach eine andere Art, mit unseren Emotionen umzugehen.