An jeder Gaming- oder Fantasyconvention trifft man sie an: Cosplayer, die mit ihren ausgefeilten Kostümen Figuren aus Comicbüchern oder Spielen darstellen.
Doch was bedeutet Cosplay? Cosplay ist ein Kofferwort und setzt sich aus «Costume» und «Play» zusammen. Und wie es bei jeder Nischenkultur so ist, werden schnell Vorurteile gebildet. Wir haben Silja, die unter ihrem Alias Sodiumcat bekannt ist, mit diesen Vorurteilen bombardiert.
Ich habe wohl mehr Farben in meinem Atelier als viele andere Künstler!
So soll Cosplay nichts mit Kunst zu tun haben? Falsch! «Cosplay hat mehr mit Kunst zu tun als man es sich vorstellen kann», entgegnet Silja. Sie fertigt ihre Kostüme selbst an und verbindet somit Malerei, 3D-Modellieren und Schauspiel in einem. «Ich besitze in meinem Atelier wohl mehr Farben als viele andere Künstler», meint die Bernerin.
Auch dass Cosplayer im Grunde genommen ein langweiliges Leben führen, ist weit verfehlt. «Ich glaube es gibt Langweiligeres, als nach London zu fliegen, um sein Kostüm zu zelebrieren. Nur um anschliessend im Atelier so viele Sachen überlegen zu müssen, um sich wieder präsentieren zu können», erzählt Silja.
Doch es gibt auch Vorurteile, die etwas Wahres an sich haben: So stehe man als Cosplayerin gerne im Rampenlicht. «Vor allem, wenn es positiv ist und die Menschen zu dir kommen und sagen, dein Kostüm sehe cool aus!».
Dass Cosplayer Freaks seien, stimmt aber vollkommen: «Ja, wir sind Freaks und wir stehen dazu», sagt Silja entschlossen. «‹Freak› ist keine Beleidigung. Ich bin gerne ein wenig anders und lebe das aus, was ich will», meint sie. «Ich bin gerne ein Nerd und bin stolz darauf!»