Die Gleichstellung ist in der Schweizer Bundesverfassung verankert. Schon seit 1981 schreibt das Gesetz «die Gleichstellung in Familie, Ausbildung und Arbeit» vor. Aber erleben Frauen das auch wirklich so im realen Alltag? Die Meinungen unserer Protagonistinnen liegen weit auseinander.
Für Rahel ist klar: Weder Gleichstellung noch Chancengleichheit sind erreicht. Zu oft erlebt sie in ihrem Alltag Diskriminierung und Sexualisierung, zu gross ist die Lohnschere zwischen den Geschlechtern, zu viel sexuelle Belästigung und zu viele Übergriffe passieren immer noch. Und auch das Thema Elternschaft beschäftigt sie: Mutter und Vater zu sein bedeute heute leider noch lange nicht dasselbe, ist sie sich sicher.
Nadine sieht das komplett anders. Sie studiert Vollzeit, arbeitet nebenbei im Büro und ist gleichzeitig Mutter. Noch nie habe sie wegen ihres Frauseins Nachteile erlebt – weder in ihrer Ausbildung, dem Beruf, noch privat und zwischenmenschlich. Absprechen will sie die Diskriminierung niemandem. Wenn sie aber passiere, erwarte sie Eigenverantwortung: Aufstehen, laut sein, sich selber wehren.
Am «Unzipped»-Tisch treffen die beiden aufeinander und diskutieren über ihre unterschiedlichen Standpunkte.