Alle vier Jahre blickt die Welt gespannt auf die Vereinigten Staaten von Amerika und fragt sich, wer die Wahl zum mächtigsten Menschen der Welt schafft. Während die Wahlbeteiligungen in unseren Breitengraden sich mehrheitlich mittelmässig verhält, so ist die Aufmerksamkeit dennoch ennorm, wie die USA wählen – so auch jetzt wieder seit Wochen und Monaten. Warum ist das so?
1. Die USA – eine Weltmacht
Seit dem die USA 1900 zu einer Weltmacht wurden, seien auch die Wahlen immer relevanter geworden, sagt Prof. Dr. Guido Keel. «Und das nicht nur in der Schweiz, sondern auf der ganzen Welt.»
Die USA besitzen nicht nur militärisch einen enormen Einfluss aufs Weltgeschehen, sondern auch wirtschaftlich und politisch. Die Ausrichtung des Landes ändert sich je nach politischer Gesinnung und beeinflusst somit die ganze Weltpolitik. Das allein weckt schon ein breites Interesse an den Wahlen.
2. Medien stärken das Interesse
Aufgrund des breiten Interesse und auch der weltpolitischen Wichtigkeit der USA würden die Medien darüber berichten wollen. «Das kommt einerseits daher, dass das Thema sogennante Nachrichtenfaktoren meistens erfüllen. Das heisst, dass für den Journalismus viele Reize da sind, über ein Thema zu berichten», meint Keel.
Es seien zwei berühmte Personen, die sich wie in einem Boxkampf um den Präsidententitel streiten. «Andererseits ist es auch kein langweiliges Thema: Es ist immer wieder unterhaltsam zu erfahren, was beispielsweise Donald Trump über Joe Biden sagt und umgekehrt.» Mit dem vielen Material, das es zu den Wahlen gebe, werde die Arbeit der Medien zudem erleichtert, ergänzt der Professor für Journalistik.
«Auch wenn man sich vielleicht nicht spezifisch für die US-Wahlen interessiert, findet man die Geschichten darüber spannend.» Mit dem Thema würden somit viele von uns angesprochen werden. «Würden die Medien ausschliesslich über die parteipolitischen Programme berichten, wäre das Interesse auch geringer.»
3. Donald Trump: der Medienmagnet
«Donald Trump ist eine so absurde Persönlichkeit, da kann man nicht wegschauen», sagt Prof. Dr. Guido Keel. Es spiele keine Rolle, ob man ihn mag oder nicht – das Interesse, mehr über ihn zu erfahren, sei vorhanden und man interessiere sich für seine Taten. Und: «Es wird auch jede Story über ihn ausgegraben und nichts bleibt unentdeckt.»
4. Wahlen in anderen Ländern? Zu kompliziert
«Der Wahlkampf in den USA ist spektakulär aufgebaut: Es gibt nur zwei Opponenten, die gegeneinander antreten – so ist es einfach zu erklären, wer welche Interessen hat und wer wofür einsteht.» Beispielsweise in China oder Russland sehe das anders aus und es sei schwieriger nachzuvollziehen, wer welche Interessen vertrete. «Den Wahlkampf in anderen Ländern zu verfolgen ist anstrengender und es wird in den Medien auch nicht sehr viel darüber geschrieben», ergänzt Keel.
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