Wie sieht ihr täglicher Medienkonsum aus?
Als Journalist lese ich die grossen Blätter wie «Tages-Anzeiger», «Neue Zürcher Zeitung», «Blick», «Aargauer Zeitung» und ein paar Regionalzeitungen. Ich möchte wissen, wie die verschiedenen Medien über verschiedene Ereignisse und Phänomene berichten.
Ich informiere mich auch «multioptional»: auf diversen Geräten und durch Soziale Medien. Dank den Sozialen Medien stosse ich auch auf spannende Artikel, z.B. der «The New York Times».
Als Privatperson, also «nur» als Christof Moser, und mit mehr Zeit und Musse gehört die «Süddeutsche Zeitung», «Die Zeit» und «The Economist» dazu. Ich bin kein Radiomensch, aber das TV-Nachrichtenmagazin «Tagesthemen» gehört zum Abschluss meines Tages.
Warum braucht es das neue Onlinemagazin «Republik»?
Wir kritisieren das jetzige Mediensystem und antworten mit einem neuen digitales Magazin. Wir kritisieren vor allem den zunehmenden Einfluss der Werbung oder die parteipolitische Einflussnahme auf den Journalismus.
Was wir planen, ist ein Gegenentwurf: ein werbefreies und unabhängiges Magazin. Es soll ein kleiner «Hack» im momentanen Mediensystem werden und zeigen, dass es auch anders geht. Wir wollen möglichst viele Leute erreichen. Und vor allem wollen wir etwas verändern.
Auf welche journalistischen Grundsätze wird beim Onlinemagazin «Republik» besonders Wert gelegt?
Wir haben ein Manifest veröffentlicht, wie wir die Rolle des Journalismus sehen. Es geht vor allem um Aufrichtigkeit. Wir wollen Interessenskonflikte offenlegen, was die Verlage momentan zu wenig machen.
Wir wollen nicht «nach unten» treten, sondern die Mächtigen und die Machtsysteme kritisch hinterfragen. Schliesslich halten wir uns an die « Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten» des Schweizer Presserates.
Wie versuchen Sie es zu schaffen, dass «Republik» überleben wird?
Wir haben mit über 11'000 Mitgliedern unser erstes Ziel übertroffen. Die nächsten Jahre bedeuten harte Arbeit, wir streben 22'000 Mitglieder in den nächsten 5 Jahren an.
Dann sind wir ein selbsttragendes Projekt und können als funktionierendes Modell überleben. Wir müssen also die Leute mit Inhalt begeistern - das ist das Entscheidende!