Als ich Banker Markus Lang nach England begleitete, gab es für ihn eigentlich nur ein Thema. Ob auf dem Flug nach London, auf der Autofahrt, im Restaurant oder im Hotel: Die Gespräche kreisten immer um die Fliegerei.
Zwar konnte er selbst wegen eines Sehfehlers nie Pilot werden. Seiner Begeisterung für die Aviatik tat dies keinen Abbruch – im Gegenteil. Voller Leidenschaft suchte er jahrelang einen ausrangierten Jumbo, um daraus einen Simulator zu bauen. Und wurde in England fündig.
Viel Geld und Freizeit für Simulatoren
Ich selber hatte nie nur eine Passion im Leben – zu viele verschiedene Dinge interessieren mich gleichzeitig. Langweilen mich aber auch wieder nach einer gewissen Weile. So weiss ich von vielen Dingen etwas, aber nie in einer solchen Tiefe, wie dies Markus Lang und seine Simulatoren-Kollegen Peter Krüsi und Thomas Binz tun.
Auch wenn sie «nur» in Simulatoren fliegen – möglicherweise haben sie mehr Fachwissen und Herzblut als manch gestandener Pilot. Eben gerade darum, weil sie nie selber richtig fliegen können. Und sich deshalb erst recht auf jeden Informationsschnipsel zu Aviatikthemen stürzen, ihre Freizeit und viel Geld in den Bau von Simulatoren stecken. Und nebst ihren Brotjobs als Banker, Unternehmer und Kaufmann an vielen Wochenenden sogar noch Aviatikbegeisterte im Fliegen von Simulatoren unterrichten.
Mit dem Velo um die Welt?
Eine solche Passion zu spüren ist eindrücklich – und macht ein bisschen neidisch. Gerne hätte ich manchmal auch so ein klares Ziel vor Augen, dem man alles unterordnet.
Wer weiss, vielleicht mal einen Kinofilm drehen? Mit dem Velo um die Welt radeln? Oder eine SAC-Hütte leiten? Sie sehen, Ideen gäbe es genug. Und auch Möglichkeiten, bislang Versäumtes nachzuholen. Nur eben, es bräuchte noch diese klare Priorisierung, diese unerschöpfliche Energie, dieses «Alles einem Ziel unterordnen». Daran arbeite ich noch…