Vor einem Jahr wurde die Lex Koller neu beraten. Das bedeutet: Grund und Boden in der Schweiz kann nur kaufen, wer in der Schweiz wohnt oder hier Geschäftssitz hat. Also Schweizer und Ausländer, die hier Steuern bezahlen. Das wurde durch die Lobby der Immobilienhändler aufgeweicht. Badran konnte darauf den National- und den Ständerat überzeugen, die bewährte Lex Koller wieder herzustellen. Auch Christoph Blocher unterstützte die Linke. Doch die Wiederherstellung der Lex Koller war Jacqueline Badran nicht genug. Sie wollte gar eine Verschärfung. Den Bundesrat und den Nationalrat konnte sie davon überzeugen. Dann kam die Vorlage in den Ständerat, die letzte Hürde. Dort schiffte sie ab.
Ich bin nicht besserwisserisch, ich weiss einfach vieles besser
Jacqueline Badran zieht es erneut aufs Schlachtfeld. Hinauf nach Morgarten. Ebenso gut wie die SVP-Populisten beherrscht sie den Umgang mit den Schweizer Mythen. Als Linke will sie den Konservativen dieses Schlachtfeld nicht allein überlassen. Am Beispiel Morgarten will sie für eine Volksinitiative für die Lex Koller Werbung machen. Das nervt die Immobilienbranche. Besserwisserisch sei sie. Dazu sagt Badran: Nein, nicht besserwisserisch sei sie, sie wisse einfach vieles besser.
Als Badran noch im Zürcher Gemeinderat politisierte, brachte sie ein Gesetz zur Förderung der Genossenschaften durch. Bis 2030 soll der Anteil an Genossenschaftswohnungen in der Stadt Zürich auf 40 Prozent ansteigen. Dieses Beispiel macht Badran Mut, es doch noch mit einer Volksinitiative für die Verschärfung der Lex Koller zu probieren. Auch wenn sie noch im dicksten Nebel stochert, behauptet Badran, die Morgenröte schon zu ahnen.