SRF DOK: Was waren die grössten Herausforderungen bei der Entstehung des Films?
Sabine Gisiger: Dürrenmatts grossem und wichtigem Werk gerecht zu werden, auch wenn die Familiengeschichte im Vordergrund stand.
Welche Begebenheiten beim Dreh haben Sie am meisten überrascht?
Der Dreh beinhaltete für diesen Film, der viel mit Archivmaterial arbeitet, vor allem Gespräche mit Dürrenmatts Familienmitgliedern. Da ich lange Vorgespräche geführt hatte, war nichts komplett überraschend für mich. Aber die Intensität der filmischen Gespräche war sehr berührend.
Was war die erstaunlichste Reaktion auf Ihren Film?
Es war schön von vielen Menschen, die Friedrich Dürrenmatt persönlich gekannt hatten, zu hören, dass sie «ihren» Dürrenmatt erlebt haben.
Was ist seit der Fertigstellung des Films geschehen – bei den Protagonisten, bei Ihnen?
Dürrenmatts Schwester und auch die Kinder haben sehr positives Feedback auf den Film erhalten, was mich sehr gefreut hat, da sie alle anfänglich unsicher waren, ob sie sich auf das Projekt einlassen sollten.
Bei welchem Dokumentarfilm bzw. Spielfilm hätten Sie gerne selbst Regie geführt?
Bei «Il Bacio di Tosca» von Daniel Schmid – noch immer einer meiner Lieblingsdokumentarfilme.
Welchen Film haben Sie zuletzt gesehen und warum gerade diesen?
«Sonita» von Rokhsareh Ghaem Maghami. Sie porträtiert die junge Afghanin Sonita Alizadeh, die als Flüchtling im Iran lebt und gegen Zwangsheiraten rappt. Der Film hat mich interessiert, weil wir viele afghanische, minderjährige Flüchtlinge in der Schweiz haben.